Projekt Rapperswil-Jona / Eschenbach (SG)

Andreas Büeler
Andreas Büeler, Landwirt aus Rüeterswil, SG und Präsident der Trägerschaft (Verein) des LQP Rapperswil-Jona-Eschenbach

«Früher hätte ich gesagt, man muss nur eines machen: Lebensmittel produzieren. Seit der Tourismus für unser Tal so wichtig geworden ist, ist es aber ganz klar: Wir müssen auch die Schönheit der Landschaft erhalten. Die LQB-Massnahmen zeigen hier unbestritten ihre Wirkung.»

Andreas Büeler 

Projektdauer

2015-2022

Perimeter

86 km2, 35‘149 Einwohner, 2 Gemeinden

Landwirtschaft

251 landwirtschaftliche Betriebe, 3‘675 ha LN, 420 NST

Trägerschaft

Stadt Rapperswil-Jona und Gemeinde Eschenbach

Die Landschaft und die Landwirtschaft im Projektperimeter sind durch das geomorphologisch geprägte Gelände beeinflusst. In der Seegeprägten Landschaft dominieren produktive Ackerflächen und Rebhänge sowie Riedflächen. Wiesen, Weiden, Wälder und kleinflächige moorige Mulden geben der Schichtrippenlandschaft ihre Gestalt. Verzahnte, kleinflächige Grünflächen mit buchtigen Waldpartien und das Sömmerungsgebiet erscheinen in der voralpinen Molassenlandschaft.

Landschaftsspezialitäten im Projektperimeter sind die Lebhäge und Haselhäge. Die schnellwachsenden Haselhäge wurden einst als Holzspender entlang von Eigentümergrenzen gepflanzt. Lebhäge, vor allem aus Weissdorn, dienten als Weideabgrenzung. Durch das LQ-Projekt sollen diese kulturhistorischen Elemente wieder mehr Bedeutung bekommen und erhalten bleiben.

Auch die Waldränder sind ein prägendes Element der Landschaft in diesem Perimeter, erstrecken sie sich doch auf 535 km und ergeben die typische verzahnte Wald-Weide-Wiese Struktur.

Das LQ-Projekt Rapperswil-Jona / Eschenbach hat als Ziel, die typische Kleinflächigkeit mit den angepassten Nutzungsintensitäten und -formen zu erhalten. Die Strukturvielfalt aus Waldränder, Ackerflächen, Reben, Weiden, Wiesen, Gewässern, Riedflächen, Alpen und Siedlungsränder sind ein wichtiger Teil des multifunktionalen Erholungsraumes.

Das Projekt nimmt sich den landschaftlich schlecht integrierten Siedlungsrändern an. Durch ein Bonussystem wird ein gezielter Anreiz geschaffen, ausgewählte Landschaftselemente an Siedlungsrändern zu erhalten oder dort neue zu schaffen.

Die Trägerschaft plant durch jährliche Aktionen während der Umsetzungsphase Massnahmen gezielt zu fördern. Im 2016 stehen zum Beispiel Lebhäge und Hecken im Mittelpunkt. Geplant ist ein Einsatztag „Alles rund um den Lebhag": Bedeutung, Pflegekurs, Neuanlegen. Verknüpft damit wird aktiv Öffentlichkeitsarbeit betrieben. Die Trägerschaft erhofft sich dadurch, die Initialbeiträge leichter zu verwalten und zu koordinieren. Zudem wird die Bevölkerung regelmässig über das LQ-Projekt informiert und mit einbezogen.

Letzte Änderung 07.06.2016

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