.jpg)
Die südalpine Berglandschaft des Vallemaggia zeichnet sich aus durch ein intaktes, kulturell wie naturräumlich vielfältiges Landschaftsbild. Zahlreichen charakteristischen Kulturlandschaftselemente sind in gutem Zustand erhalten. Die Kastanienselven, terrassierten Rebberge und steilen Alpen sind Zeugen einer landwirtschaftlichen Bewirtschaftung, die unter sehr schwierigen Bedingungen in diesem rauen Bergtal betrieben wurden. Dank den landschaftlichen Qualitäten hat das Vallemaggia ein hohes touristisches Potential. Die traditionelle Kulturlandschaft steht heute vor grossen Herausforderungen: Viele Betriebsleiter haben ein hohes Alter erreicht und die Betriebsnachfolge ist häufig nicht gesichert. Ein grosser Teil der Betriebe wird im Nebenerwerb geführt. Auf diesen Betrieben fehlt oft die Arbeitskraft für die aufwändige Kulturlandschaftspflege. Die Wiederbewaldung schreitet an Grenzstandorten rasch voran. Viele schwer zugängliche Flächen sind bereits verbuscht. Die Gunstlagen im Talboden werden dagegen immer intensiver Bewirtschaftet und die Landschaftsstrukturen verschwinden auf diesen Flächen.
Die Bevölkerung im Vallemaggia ist sehr stark mit der traditionellen Kulturlandschaft verbunden. Mit grossem Engagement versuchen unterschiedliche Vereine die landwirtschaftliche Bewirtschaftung aufrecht zu erhalten und dem Tal eine Zukunft zu sichern. Im abgeschlossenen Projekt Regionale Entwicklung (PRE) Brontallo wurden die landwirtschaftlichen Strukturen verbessert und Möglichkeiten zur Vermarktung regionaler Produkte geschaffen. Die Stiftung Landschaftsschutz und der Fonds Landschaft Schweiz unterstützen verschiedene Projekte zum Erhalt der wertvollen Kulturlandschaft. Dabei handelt es sich jedoch um einmalige Aufwertungsmassnahmen. Dank den jährlichen LQ-Beiträgen können die aufgewerteten Elemente langfristig gepflegt werden.
Das LQ-Projekt Vallemaggia zielt darauf ab, die vielfältige und strukturreiche Landschaft und das historisch-kulturelle Erbe des Tales zu erhalten. Wichtige Massnahmen sind die Pflege der traditionellen Rebberge (Pergola, Holz- und Granitstützen) sowie der Kastanienselven, der Erhalt der von Trockensteinmauern gesäumten Steinwege, die Offenhaltung von schwierig zugänglichen Flächen, Entbuschungen und Bekämpfen von Problempflanzen (Flächen mit Adlerfarn, Ginster, Brombeeren), sowie der Erhalt der sogenannten „Giardini pensili" (auf Findlingen angelegte Wiesen und Gärten).
