Die Schweiz und die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) verleihen zum zweiten Mal den internationalen Innovationspreis für nachhaltige Ernährung und Landwirtschaft. Bewerbungen sind bis am 19. März 2021 möglich. Der Preis wird in zwei Kategorien vergeben und ist insgesamt mit 60'000 Dollar dotiert.

Die Innovation spielt angesichts der ökologischen Herausforderungen eine wichtige Rolle für die Zukunft der Ernährung und der Landwirtschaft sowie zur Verbesserung der Lebensmittelsicherheit und der Ernährung für uns alle. Landwirtschaftliche Innovation ist der Prozess, bei dem Einzelpersonen oder Organisationen zum ersten Mal neue oder bestehende Produkte, Prozesse oder Organisationsformen in einem bestimmten Kontext einführen, um die Effizienz, Wettbewerbsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit zu erhöhen mit dem Ziel, damit ein Problem zu lösen.
Angesichts dieser Bedeutung lancierten die Schweiz und die FAO im Jahr 2018 einen internationalen Innovationspreis für nachhaltige Ernährung und Landwirtschaft. Dieser Preis wurde geschaffen, um die erfolgreiche Umsetzung von herausragenden Projekten in die Praxis zu belohnen und zu fördern. Der Preis würdigt nicht nur digitale Innovationen, sondern auch neue oder bestehende Praktiken oder Produkte, die in bestimmten Kontexten zur Steigerung von Effizienz, Wettbewerbsfähigkeit und Resilienz eingesetzt werden.
Der internationale Innovationspreis richtet sich an bereits bestehende und erfolgreiche Projekte, die einen Beitrag zu den weltweiten Bestrebungen zur Erreichung des Ziels «kein Hunger» leisten.
Mit diesem Preis soll die erfolgreiche Umsetzung von herausragenden Projekten in die Praxis ausgezeichnet und deren Skalierung unterstützt werden. Die Preisträgerinnen und Preisträger werden deshalb in Zukunft darüber berichten, wie das Preisgeld zur weiteren Ausdehnung der Innovation in der Praxis beigetragen hat.
Die Preisträgerinnen und Preisträger werden von einem Prüfungsausschuss und einem Auswahlkomitee bestimmt. Das BLW ist in beiden Gremien Mitglied.
Der Preis wird in zwei Kategorien vergeben:
a. Ein Preis wird an Einzelpersonen oder Einheiten vergeben, die sich im Bereich Entwicklung der Digitalisierung und der Innovation verdient gemacht haben.
b. Ein Preis zeichnet Innovationen aus, die junge Menschen befähigen.
Die zweite Ausgabe ist derzeit in Vorbereitung. Der Preis ist mit 60 000 Dollar dotiert. Neu an dieser zweiten Ausgabe ist die Verteilung des Preisgeldes. Die beiden Kategorien sind mit jeweils 30 000 Dollar dotiert. Darüber hinaus wird in der zweiten Ausgabe der Aspekt Transformation der Ernährungssysteme noch stärker in den Fokus gerückt.
Im Sinne des bevorstehenden UN-Welternährungsgipfels 2021 und im Einklang mit den Bestrebungen und Zielen der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung müssen die Kandidatinnen und Kandidaten die wichtige Rolle ihrer Innovation bei der Transformation der Ernährungssysteme sowie bei der Verbesserung der Ernährungssicherheit und der Ernährung für alle aufzeigen, insbesondere in einem Kontext, in dem die ökologischen Herausforderungen stetig zunehmen.
Die Ausschreibung für die zweite Ausgabe wurde veröffentlicht. Es können bis zum 19. März 2021 Projekte eingereicht werden.
Die Preisverleihung findet während der FAO-Konferenz (12.–16. Juli 2021) statt.
Offizielle Website des Preises
Kategorien
Kategorie A: Ein Preis in Höhe von 30 000 Dollar wird an Einzelpersonen oder Einheiten vergeben, die sich im Bereich Entwicklung der Digitalisierung und der Innovation für nachhaltige Ernährungssysteme verdient gemacht haben.
Kategorie B: Ein Preis in Höhe von 30 000 Dollar zeichnet Innovationen aus, die junge Menschen im Bereich nachhaltige Ernährungssysteme befähigen.
Auswahlkriterien
Alle Bewerbungen werden anhand der folgenden Kriterien bewertet:
- Qualität und Bedeutung der Innovation;
- Potenzial bezüglich Nutzen, Wirksamkeit und Nachhaltigkeit;
- Skalierbarkeit;
- Kosten-Nutzen-Verhältnis.
Kategorie A
- Die Kandidatinnen und Kandidaten müssen klar aufzeigen, inwiefern sich ihre Innovation auf mehrere Ebenen der Lieferkette von der landwirtschaftlichen Produktion bis zum Endverbraucher auswirkt.
- Die Kandidatinnen und Kandidaten müssen belegen, dass ihre Innovation die Nähe der Landwirtschaft zu den Endverbrauchern stärkt, zum Beispiel durch die Nachverfolgbarkeit von Nachhaltigkeitsmerkmalen von vermarkteten Lebensmitteln und Agrarprodukten mittels Etiketten.
Kategorie B
• Die Kandidatinnen und Kandidaten müssen belegen, dass ihre Innovation die Rolle der Jugend (unter 35 Jahren) in nachhaltigen Ernährungssystemen stärkt.
Auswahlverfahren
Prüfungsausschuss des Internationalen Innovationspreises für nachhaltige Ernährung und Landwirtschaft
Der Prüfungsausschuss unter dem Vorsitz der FAO und des Bundesamtes für Landwirtschaft der Schweiz (voraussichtlich: Markus Lötscher (BLW)) setzt sich zusammen aus dem Sekretär des FAO-Landwirtschaftsausschusses sowie aus Vertreterinnen und Vertretern nichtstaatlicher Akteure aus Forschung, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und/oder Privatwirtschaft sowie der Junglandwirtinnen und Junglandwirte. Der Prüfungsausschuss prüft die vom Sekretariat zur Verfügung gestellte Liste der Nominierungen und erstellt eine Auswahlliste mit sechs Nominierungen pro Kategorie. Diese beiden Listen werden anschliessend dem Auswahlkomitee vorgelegt.
Auswahlkomitee des Internationalen Innovationspreises für nachhaltige Ernährung und Landwirtschaft
Das Auswahlkomitee, dem die Chefökonomin oder der Chefökonom der FAO, die Chefwissenschaftlerin oder der Chefwissenschaftler der FAO und ein hochrangiger Vertreter des Bundesamtes für Landwirtschaft der Schweiz (voraussichtlich: Botschafter Pio Wennubst, ständige Mission der Schweiz bei den Organisationen der Vereinten Nationen in Rom) gemeinsam vorsitzen, und in dem der Präsident des FAO-Landwirtschaftsausschusses sowie hochrangige Vertreterinnen und Vertreter nichtstaatlicher Akteure vertreten sind, wird den Schlussentscheid fällen, indem es aus der vom Prüfungsausschuss vorgelegten Auswahlliste die Preisträgerinnen und Preisträger bestimmt.
Weiterführende Informationen
Letzte Änderung 11.02.2021
Kontakt
Bundesamt für Landwirtschaft BLW
Fachbereich Internationale Angelegenheiten und Ernährungssicherheit
Schwarzenburgstrasse 165
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- Tel.
- +41 58 48 36613