Japankäfer

Was ist der Japankäfer?
Der Japankäfer (Popillia japonica) ist ein Blatthornkäfer.

Woher kommt der Japankäfer und wo findet man ihn aktuell in Europa?
Ursprünglich ist der Japankäfer in Japan heimisch. Von dort wurde er zunächst, anfangs des 20. Jahrhunderts, in die USA und Kanada verschleppt, wo er grosse Schäden verursachte. Im Sommer 2014 wurde er das erste Mal in der Nähe von Mailand in Italien festgestellt. Er breitet sich jährlich in alle Richtungen weiter aus. Im Sommer 2020 wurden dann erstmals adulte Japankäfer in einem Weinberg im südlichen Tessin gefunden. 2023 wurden erstmals adulte Japankäfer im Wallis an der Italienischen Grenze gefunden. Da die Populationen im Tessin und Wallis in direktem Zusammenhang zur Italienischen Befallszone stehen, gilt hier die Eindämmungsstrategie. Zudem wurde 2023 ein neuer Ausbruch des Japankäfers im Kanton Zürich festgestellt. Da es sich bisher nur um eine kleine Population handelt wird hier noch versucht den Käfer wieder auszurotten.

Wie breitet sich der Japankäfer aus?
Die Ausbreitung erfolgt lokal durch den Flug der adulten Käfer, kann aber auch durch den Menschen geschehen.

Larven und Eier können durch den Transport von Erde aus befallenen Regionen heraus verschleppt werden.

Käfer kann man zum Beispiel durch den Transport von lebenden Pflanzen, aber auch Grünabfällen verbreiten. Sie können auch als «blinder Passagier» zum Beispiel in Autos, Zügen, Lastwagen und Flugzeugen mitreisen.

Warum ist der Japankäfer gefährlich?
Der Japankäfer frisst über 400 verschiedene Nutz- und Zierpflanzenarten wie beispielsweise Apfel, Brombeere, Ulme, Weinrebe, Linde, Kirsche, Ahorn, Pfirsich, Sojabohnen und Rosen. Adulte Käfer ernähren sich neben den Blättern auch von den Blüten und Früchten, die Larven ernähren sich von Wurzeln verschiedener Gräser. Er ist ein Schädling, der eine Gefahr für unsere Pflanzen in der Landwirtschaft, den Gartenbau und unserer Umwelt darstellt.

Der Japankäfer gilt als Quarantäneorganismus im Sinne der Pflanzengesundheitsverordnung (PGesV).
Meldungen aus der Bevölkerung sind ein wichtiger Teil bei der Bekämpfung dieser gebietsfremden Käfer.
(Flyer)

Einfuhr von Wirtspflanzen aus der EU (Informationen für Professionelle)

Verbringung aus abgegrenzten Gebieten

Derzeit gibt es in der EU wegen dem Auftreten des Japankäfers ein abgegrenztes Gebiet in Norditalien, sowie zwei abgegrenzte Gebiete in der Schweiz: im Tessin und im Wallis. Das Verbringen von Pflanzen mit Wurzeln in Erde oder Kultursubstrat aus den abgegrenzten Gebieten heraus ist grundsätzlich verboten.

Nur unter Einhaltung genau festgelegter Produktionsbedingungen ist das Verbringen der Pflanzen mit Wurzeln in Erde oder Kultursubstrat aus abgegrenzten Gebieten hinaus (mit einem Pflanzenpass) möglich.

Produktion von Wirtspflanzen

Parzellen oder andere Flächen, welche im Rahmen des Pflanzenpass-Systems für die Produktion von Wirtspflanzen genutzt werden, müssen im Rahmen der amtlichen phytosanitären Kontrollen mindestens visuell auf den Japankäfer und dessen Frassschäden untersucht werden.

Spezialfall Tessin, Wallis und Graubünden

2020 wurden die ersten Käfer in einem Weinberg im südlichen Tessin gefunden. Weitere Käfer konnte man diffus in weiten Teilen des Sottoceneri finden. Trotz starker Bemühungen, den Käfer auszurotten, ist dies nicht gelungen. Das BLW ordnete daher am 20.11.2020 die Ausscheidung einer Eindämmungszone an, um die weitere Ausbreitung des Käfers zu verlangsamen. Weil der Japankäfer sich auf natürlich Weisse jedes Jahr etwas mehr nach Norden ausbreitet, muss die Befallszone jedes Jahr angepasst werden (aktuelle Allgemeinverfügung vom 18.03.2024, BBI 2024 618). 2024 sind zum ersten Mal auch die Kantone Wallis und Graubünden betroffen.
In der Eindämmungszone soll die Menge an Japankäfer so gering wie möglich gehalten werden. So werden Schäden reduziert. Weniger Käfer bedeutet auch, dass die natürliche Ausbreitung langsamer ist und dass es weniger Käfer gibt, die als «blinde Passagiere» ausreisen könnten.

Produktion und Inverkehrbringen von Wirtspflanzen aus der Eindämmungszone in den Kantonen Tessin, Wallis und Graubünden (Information für Professionelle)

Die Verbringung oder das Inverkehrbringen von Pflanzen mit Wurzeln in Erde oder Kultursubstrat innerhalb der Eindämmungszone und/oder aus dieser hinaus ist verboten. Ausgenommen von diesem Verbot sind alle Betriebe welche die Auflagen nach Anhang 3 der Allgemeinverfügung zum Schutz gegen die Ausbreitung von Popillia japonica Newman: betroffene Kantone: Tessin, Wallis und Graubünden (BBl 2024 618) erfüllen.

Zusätzlich müssen alle Betriebe zwischen dem 1. Juni und 30. September ihre Produktionsparzellen und/oder Pflanzenbestände sowie deren Umgebung im Umkreis von 50 m überwachen. Zugelassene Betriebe müssen den EPSD benachrichtigen, sollte ein Verdacht auf den Japankäfer bestehen. Alle anderen Betriebe benachrichtigen den kantonalen Pflanzenschutzdienst.