Aktionsplan für die Vielfalt der Nutzpflanzen
Der «Nationale Aktionsplan zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der pflanzengenetischen Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft» NAP-PGREL fördert die genetische Vielfalt der Kulturpflanzen und ihrer wilden Verwandten. Der Aktionsplan trifft Massnahmen in den Bereichen Erhaltung, Nutzung und Sensibilisierung. Er fördert die nationale und internationale Zusammenarbeit und sorgt dafür, dass die Vielfalt zugänglich ist.
National und global handeln
Die Schweiz setzt sich national und international für nachhaltige Ernährungssysteme ein. Ein Baustein ist die Erhaltung und nachhaltige Nutzung der Biodiversität.
Mit dem Internationalen Vertrag PGREL hat sich die Schweiz verpflichtet, die Vielfalt der genetischen Ressourcen der Nutzpflanzen zu bewahren. Die Verpflichtung gilt für Nutzpflanzen, die in der Schweiz entstanden oder beheimatet sind.
Seit 1999 gibt es dafür einen Nationalen Aktionsplan: Den «Nationalen Aktionsplan zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der pflanzengenetischen Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft (PGREL)». Der Nationale Aktionsplan PGREL orientiert sich am Globalen Aktionsplan PGREL der Welternährungsorganisation.
Vielfalt erhalten und nutzen
Der Nationale Aktionsplan PGREL fördert die Erhaltung und Nutzung der genetischen Vielfalt der Kulturpflanzen und ihrer wilden Verwandten. Die Massnahmen des Aktionsplans sind:
- Grundlagen bereitstellen
- Erhalten und beschreiben
- Nachhaltig nutzen
- Sensibilisieren
Der Aktionsplan wird in Projektform umgesetzt. Alle Projekte sind auf dem Nationalen Informationssystem PGREL-NIS gelistet.
Neue Projekte reichen Sie über die Seite «Projekte zur genetischen Vielfalt von Nutzpflanzen» ein.
Zusammenarbeit fördern
Die Projekte des Aktionsplans werden von Stiftungen, Vereinen, landwirtschaftlichen Schulen, Hochschulen, Züchtern und weiteren Akteuren durchgeführt. Diese Form der Umsetzung fördert die nationale Zusammenarbeit.
Die Nationale Genbank PGREL
Die Nationale Genbank PGREL umfasst alle Sorten und Herkünfte von PGREL, die der Bund erhält.
In Sammlungen erhalten
In über 50 Sammlungen, die über die ganze Schweiz verteilt sind, wird die genetische Vielfalt erhalten. Die Bandbreite der Sammlungen reicht von der Rebensammlung in Mezzana (TI) über die Cryo-Sammlung in Wädenswil (ZH) bis zur Hochstammsammlung in Courgenay (JU). Die grösste Sammlung ist die Genbank von Agroscope in Changins, in welcher über 10‘000 verschiedene Saatgutposten eingelagert sind.
Ein Teil des Saatguts wird im Saatguttresor von Svalbard auf der Norwegischen Insel Spitzbergen eingelagert. In einem Katastrophenfall kann die schweizerische Genbank darauf zurückgreifen.
Die Erhaltung in Form von Sammlungen wird Ex-situ-Erhaltung genannt, auch wenn Obstsammlungen teilweise auf Landwirtschaftsbetrieben stehen.
Am Entstehungsort erhalten
Eine andere Erhaltungsform ist die Erhaltung am Entstehungsort, die In-situ-Erhaltung. Diese Erhaltungsform eignet sich für wilde Verwandte der Kulturpflanzen oder genutzte Wildpflanzen. Ein Beispiel dafür sind die Futterpflanzen: Auf den Naturwiesen und -weiden der Schweiz findet sich eine grosse genetische Vielfalt an Futterpflanzen.
Ihre Erhaltung fördert der Bund mit einem eigenen Programm, dem In-situ-Beitrag: Engagierte Betriebe erhalten auf ausgewählten In-situ-Flächen die gewachsene Vielfalt an Futterpflanzen. Auch diese In-situ-Flächen gehören zur Nationalen Genbank PGREL.
Ressourcen verfügbar machen
Die Ergebnisse des Aktionsplans sind öffentlich verfügbar. Die Daten werden auf dem Nationalen Informationssystem PGREL-NIS publiziert. Dort ist aufgeführt, welche Sorten in welcher Sammlung zu finden sind. Mehrere tausend Fotos und unzählige Beschreibungsdaten von Sorten sind zugänglich.
Mit den genetischen Ressourcen der Nationalen Genbank dürfen Sie züchten, weiterentwickeln und forschen. Der Zugang erfolgt über das Nationale Informationssystem PGREL-NIS.
Weiterführende Informationen
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Fachbereich Genetische Ressourcen, Produktionssicherheit und Futtermittel
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Schweiz - 3003 Bern



