Projektportfolio

Saat- und Pflanzgut von geeigneten Sorten sind eine Voraussetzung für eine nachhaltige Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft. Das Bundesamt für Landwirtschaft fördert seit dem Jahr 2020 die Züchtung und Prüfung von qualitativ hochwertigen, krankheitsresistenten, standort- und klimaangepassten Pflanzensorten in der Schweiz.

Die Forschungsanstalt Agroscope züchtet die Ackerkulturen Weizen und Soja, zahlreiche Futterpflanzenarten, Medizinal- und Aromapflanzenarten sowie die Spezialkulturen Apfel, Birne, Aprikose und Reben. Ebenfalls werden Anbauversuche geführt, um die Pflanzensorten in den agronomischen Eigenschaften Ertragsleistung, Produktqualität, Resistenz gegenüber Krankheiten und Schadorganismen sowie Toleranz gegenüber abiotischem Stress zu prüfen.

Das Bundesamt für Landwirtschaft stärkt die Pflanzenzüchtung und Sortenprüfung seit dem Jahr 2020 mit weiteren Finanzmitteln. In der Förderphase 2020 – 2024 werden 27 Projekte von privaten Gesuchstellern und ihren Partnerorganisationen gefördert, die komplementär zu den bestehenden Forschungs- und Züchtungsaktivitäten von Agroscope ausgerichtet sind.

Pflanzenzüchtungsprojekte

2020/1 | Adaption der Futterleguminose Luzerne

Adaption der Futterleguminose Luzerne an Bedingungen der Schweiz
Gesuchsteller	DSP AG
Projektleitung	DSP AG
Partner, (Dritte)	Agroscope, LIVESEED, EUCLEG, (AG Förderung des Futterbaues AGFF)
Laufzeit	01.10.2020 - 30.09.2024
Zuchtziel / VAT	Produktqualität	Standortanpassung Staunässe, Mischkultureignung, Nutzungsintensität, Beweidung	Pflanzengesundheit Südlicher Stängelbrenner, Kleekrebs, Welke
Kurzbeschreibung Luzerne (Medicago sativa L.) ist die ideale Futterleguminosen um die Produktion von einheimischen Protein für die Tierernährung auch unter, wie in letzten Jahren wiederholt beobachteten, Trockenperioden sicherzustellen. Nach wie vor hat die Pflanze aber einen leichten Exotenstatus, da sie vorwiegend aus südlichen Gegenden stammt und auch mehrheitlich dort gezüchtet wird. Eine spezifische Anpassung an die Bedingungen der Schweiz durch lokale Züchtung scheint vielversprechend, da die Genotyp-Umwelt-Interaktionen allgemein gross sind und auf für den Schweizer Futterbau spezifische Bedingungen hingearbeitet werden kann. Ziel ist dabei die Erhöhung der Resilienz durch Verbesserung der Resistenz gegenüber lokalen Stämmen von wichtigen Pathogenen, die Anpassung an eine intensive Nutzung und an staunasse Böden während des Winterhalbjahrs, sowie ein hoher Ertrag in Mischbeständen mit Gräsern. Mit dem Projekt wird die Basis dafür geschaffen, das Portfolio der schweizerischen Futterpflanzenzüchtung mit Luzerne zu ergänzen. Hierzu werden vorhandene genetischen Ressourcen auf Schweizer Bedingungen getestet und die Methodik für Resistenzscreenings etabliert. Dies bedarf einer Anschubförderung. Die Zusammenarbeit zwischen DSP und Agroscope und die Unterstützung durch AGFF und Swiss-Seed (Saatguthandel) gewährleisten einen praxisorientierten Ansatz und eine nachhaltige Umsetzung in der Praxis.

2020/10 | Weizensortenmischungen für einen ökologischeren Anbau

Ressourceneffiziente Weizenmischungen für einen ökologischeren Anbau und eine verbesserte Qualität
Gesuchsteller	IP-SUISSE
Projektleitung	IP-SUISSE
Partner, (Dritte)	JOWA AG, Agroscope, DSP AG, INRAe, (ETH Zürich, Externe Beratung)
Laufzeit	01.09.2020 – 31.08.2024
Zuchtziel / VAT	Produktqualität Backqualität	Standortanpassung Eignung für Sortenmischungen; Ertragsstabilität	Pflanzengesundheit Pilzkrankheiten
Kurzbeschreibung Derzeit wird mehr als die Hälfte des Schweizer Weizens ohne Fungizide und Insektizide angebaut. Dies ist vor allem den Schweizer Zuchtprogrammen zu verdanken, die widerstandsfähige und an die Standorte angepasste Sorten hervorbringen. Die Qualitätsanforderungen an Brotgetreide für die Herstellung von Backwaren ohne Zusatzstoffe sind sehr hoch und steigen weiter. Um im ressourceneffizienten Anbau die Ertragssicherheit und die Qualität der Weizenernte weiter zu optimieren, sind weitergehende Erkenntnisse erforderlich. Dieses Projekt soll untersuchen, welche Eigenschaften der Mischungspartner für eine erfolgreiche Mischung wichtig sind. Solche Sortenmischungen haben ein großes Potenzial, die Ausbreitung von Pilzkankheiten zu verringern und  Resistenzen im Zuchtmaterial  besser und länger zu nutzen, sowie die Ertrags- und Qualitätseigenschaften zu verbessern.

2020/14 | Genomische Selektion auf niedrigen DON-Gehalt im Brotweizen

Genomische Selektion auf niedrigen DON-Gehalt im Brotweizen (GESEDON)
Gesuchsteller	DSP AG
Projektleitung	DSP AG
Partner, (Dritte)	Agroscope, ETH Zürich, (externes Labor)
Laufzeit	01.09.2020 – 31.03.2024
Zuchtziel / VAT	Produktqualität Mykotoxinbelastung	Standortanpassung	Pflanzengesundheit Ährenfusariose (Fusarium graminearum, Fusarium culmorum)
Kurzbeschreibung Die durch Fusarium verursachte Belastung vom Brotweizen mit Mykotoxinen hat eine grosse ökonomische Bedeutung. Neuere Sorten weisen gemäss Rückmeldungen aus der Praxis häufig höhere Anfälligkeit für Fusarium auf. In der Züchtung und Sortenprüfung zeigt sich, dass die aktuelle Methode (einortiger Krankheitstest mit künstlicher Inokulation) nicht ausreicht, um genügenden Zuchtfortschritt zu generieren. Dieses Projekt soll die Basis für eine effizientere Resistenzzüchtung gegen Fusarium legen. Ein Set von 300, mehr oder weniger resistenten Sorten und Stämmen aus dem Agroscope/DSP Winterweizenzuchtprogramm sowie andere Sorten wird in einem drei-ortigen, künstlich inokulierten Versuch während drei Jahren phänotypisiert. Zusätzlich zu den visuellen Befallsbonituren im Feld wird auch der Deoxynivalenol (DON) - Gehalt der Kornproben als wichtigstes Zielmerkmal bestimmt. Diese Ergebnisse sind für die Züchtung und für die Sortenprüfung von grossem unmittelbarem Nutzen, indem die Fusarium-Anfälligkeit der aktuellen Sorten und Zuchtkandidaten besser beschrieben wird. Darüber hinaus werden diese Daten mit den bereits vorhandenen hochdichten, genomweiten SNP-Markerdaten der Genotypen kombiniert, um eine Anwendung der genomischen Selektion (GS) auf Fusarium-Resistenz im breiteren Zuchtmaterial zu ermöglichen. Parallel dazu wird in einem kleineren Arbeitspaket die Möglichkeit zur automatisierten Felderfassung von Fusarium-Symptomen durch Drohnen-basierte hyperspektrale Aufnahmen erforscht.

2020/15 | Züchtung von Steinbrand-resistenten Weizensorten

Ansätze für die Züchtung von Steinbrand-resistenten Weizensorten
Gesuchsteller	DSP AG
Projektleitung	DSP AG
Partner, (Dritte)	gzpk, Agroscope, LTZ Augustenberg
Laufzeit	01.09.2020 – 31.08.2024
Zuchtziel / VAT	Produktqualität Backqualität	Standortanpassung	Pflanzengesundheit Steinbrand Zwergsteinbrand
Kurzbeschreibung Stein- und Zwergbrand sind die wichtigsten samen- und bodenbürtigen Krankheiten des Weizens. Beide Krankheiten können erfolgreich mit chemischen Saatbeizmitteln bekämpft werden. In der biologischen Landwirtschaft ist die Verwendung von chemischen Fungiziden jedoch untersagt und auch in der integrierten Produktion setzen immer mehr Landwirte auf ungebeiztes Saatgut. Daher steigt die Nachfrage nach resistenten Weizensorten. Brandresistente Sorten wurden in der Vergangenheit vor allem für den nordamerikanischen Markt in Regionen mit starkem Zwergbrandbefall gezüchtet. Die Resistenz basiert auf 15 Majorresistenzgenen und quantitativen Resistenzen. Für einige Gene und QTLs stehen genetische Marker zur Verfügung. Heute vorhandene, resistente Sorten entsprechen jedoch nicht den hiesigen Anforderungen hinsichtlich Backqualität, Ertrag und Resistenz gegen andere Krankheiten. Das vorliegende Projekt möchte die züchterischen Grundlagen erarbeiten, um eine zügige Entwicklung hochwertiger, marktfähiger Brotweizensorten zu ermöglichen. Dazu sollen die Virulenzen in den Schweizer Pathogenpopulationen kartographiert werden und die Resistenz in modernen und älteren Sorten aus Europa und Nordamerika getestet werden. Diese Erkenntnisse werden genutzt, um komplexe Züchtungspopulationen mit hoher Steinbrandresistenz zu entwickeln. Aus diesen Populationen werden resistente Sorten gezüchtet. Die Populationen können auch als Grundlage für die Entwicklung von Markern und einer Strategie für die genomische Selektion dienen.

2020/17 | Apfelzukunft dank Züchtung

Apfelzukunft dank Züchtung
Gesuchsteller	ETH Zürich
Projektleitung	ETH Zürich
Partner, (Dritte)	Agroscope, Lubera AG, Poma Culta, (FiBL, INRAe)
Laufzeit	01.10.2020 – 30.09.2024
Zuchtziel / VAT	Produktqualität Fruchteigenschaften	Standortanpassung	Pflanzengesundheit Bitterfäule Lentizellenfäule
Kurzbeschreibung Apfelzüchtung ist zentral für die Reduktion des Pflanzenschutzmitteleinsatzes im Apfelanbau, dank der Entwicklung von qualitativ hochwertigen gegenüber biotischen und abiotischen Stressfaktoren resistenten und robusten Sorten. Die Züchtung von neuen Sorten erfordert einen langen und aufwändigen Selektionsprozess. Heutzutage können tausende von Sämlingen mit molekularen Markern auf unterschiedliche Resistenzkombinationen geprüft werden. Hingegen erfordert die Selektion der besten Genotypen bezüglich Frucht- und Baumeigenschaften noch immer Erhebungen über mehrere Jahre im Feld. In diesem Projekt wird die genomische Selektion (GS) für Fruchteigenschaften validiert und auf aktuelle Kreuzungs-Nachkommenschaften der öffentlichen und privaten Apfelzüchtungsprogramme von Agroscope, Lubera und Poma Culta angewendet. Die GS erlaubt gezielt auf Nachkommen mit umfassender Resistenz und hoher Fruchtqualität zu fokussieren. Die etablierte «Fast Track» Methode ermöglicht die schnelle Kombination von mehreren Resistenzgenen, ausgehend von kleinfrüchtigen Wildäpfeln, in einem Genotyp. Gekoppelt mit GS kann damit dauerhafte Resistenz mit guten Fruchteigenschaften rasch kombiniert werden. Durch die Etablierung von Resistenztests für die wichtige Lagerkrankheit Lentizellenfäule (A/eo- fabraea) werden mögliche Resistenzquellen ermittelt und diese für die Züchtung nutzbar gemacht. Durch diese transdisziplinären Ansätze werden Ressourcen effizient und zielführend angewendet, Synergien genutzt und die Apfelzüchtung in der Schweiz als Ganzes gestärkt.

2020/19 | Ertrags- und Qualitätssicherung von Weizensorten

Ertrags- und Qualitätssicherung von Schweizer Weizensorten im Zusammenhang mit klimatischen Veränderungen
Gesuchsteller	Getreidezüchtung Peter Kunz (gzpk)
Projektleitung	gzpk
Partner, (Dritte)	ETH Zürich, Swissmill, (Aprisco de las Corchuelas, Dottenfelderhof. ICARDA)
Laufzeit	01.10.2020 – 31.09.2024
Zuchtziel / VAT	Produktqualität Weizenprotein, Backqualität	Standortanpassung Trockenheitstoleranz	Pflanzengesundheit
Kurzbeschreibung Klimaszenarien für die Schweiz prognostizieren zunehmende Sommertrockenheit und Extremwetterereignisse. Trockenstress während sensibler Phasen des Pflanzenwachstums vermindert die Ertrags- und Qualitätsstabilität der Kulturpflanzen. Das Projekt strebt eine Erhöhung der Klimaresilienz der Schweizer Weizenproduktion durch die Züchtung an. Untersuchung der Trockenheitstoleranz von Schweizer Weizensorten in Bezug auf Ertrag und Proteineigenschaften in einem Prüfsystem mit kontrollierter Bewässerung. Die Untersuchungen berücksichtigen (a) phänotypische Parameter der Pflanze unter Trockenheitsstress und (b) Backqualität nach Trockenstress. Untersuchung des Potentials von Sortenmischungen aktueller Schweizer Weizensorten hinsichtlich Ertrags-, Backqualitäts- und agronomischen Merkmalen. Für die kontinuierliche Entwicklung von Weizenmischungen werden Kriterien für Selektion und Kombination von Weizenlinien in der Weizenzüchtung erarbeitet. Erworbene Erkenntnisse der Teilprojekte werden als Sorten- bzw. Mischungsempfehlung direkt in die Praxis übertragen und in den Zuchtprozess der gzpk integriert.

2020/20 | Etablierung von Schweizer Erbsen

Züchtung für die Etablierung Schweizer Erbsen in Landwirtschaft und Ernährung
Gesuchsteller	Getreidezüchtung Peter Kunz (gzpk)
Projektleitung	gzpk
Partner, (Dritte)	HAFL, Planted Food AG, FiBL, ETH Zürich, (Sativa Rheinau AG, Verschiedene ausländische Forschungsstationen)
Laufzeit	01.10.2020 – 30.09.2024
Zuchtziel / VAT	Produktqualität Geschmack, physiologische Eignung für Humanernährung	Standortanpassung Trockenheitstoleranz, Stickstofffixierungs-leistung	Pflanzengesundheit Brennfleckenkrankheit, Samenkäfer
Kurzbeschreibung Seit 2012 züchtet die gzpk standortangepasste Erbsen für die nachhaltige und innovative Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft. Das Verbundprojekt fördert die Entwicklung Schweizer Erbsensorten durch die Massnahmen: Etablierung von Analysen für die Selektion hochqualitativer Erbsensorten für innovative Lebens- und Futtermittel, unter Beachtung der Qualitätsanforderungen an inländische Eiweissfuttermitteln und der Eignung für industrielle Verarbeitbarkeit im Lebensmittelsektor. Züchtung/Selektion standortangepasster und resistenter Erbsensorten unter Beachtung klimatische Veränderungen. Innerhalb des Zuchtprogramms werden Untersuchungsmetho- den für Trockenheitstoleranz, Resistenz gegenüber den dringlichen biotischen Stressfaktoren Samenkäfer, Nanovirus und Brennfleckenkrankheit etabliert. Für eine ressourceneffiziente Integration der Erbsen in Fruchtfolgen wird deren Stickstofffixierungsleistung und die Züchtung für diese Eigenschaft untersucht. Steigerung der Züchtungseffizienz für die Umsetzung dringlicher Zuchtziele durch Etablierung des Single-Seed-Descend Verfahrens in der Erbsenzüchtung. Erweiterung bestehender Kooperation mit Forschung und Züchtung im In- und Ausland zur Steigerung des Wissenstransfers und des Austauschs von pflanzengenetischem Material für Anbau und Züchtung. Die Massnahmen tragen entscheidend zur Schliessung der «Erbsen-Lücken» im Schweizer Kulturartenspektrum durch Sorten mit wirtschaftlichen Mehrwerten bei.

2020/21 | Dinkel des 21ten Jahrhunderts

Die Basis für den Dinkel des 21ten Jahrhunderts schaffen
Gesuchsteller	IG Dinkel
Projektleitung	IG Dinkel
Partner, (Dritte)	Agroscope, gzpk, DSP, Universität Zurich, KAUST, (Bio Suisse, Coop, DSM, Fenaco, IP-Suisse, SBC, SGPV, Swisssem, VGS, VKGS, VSGF, VSM)
Laufzeit	01.06.2020 – 31.05.2024
Zuchtziel / VAT	Produktqualität Dinkeltypische Produktqualität (Typizität)	Standortanpassung Wechselform, Ertragsstabilität	Pflanzengesundheit Rostpilze
Kurzbeschreibung Das steigende Interesse der Konsumenten an Dinkel spiegelt sich in einer Vervierfachung der Anbaufläche seit den 2000er Jahren wider (1500 ha auf 5900 ha). Dinkel wird hauptsächlich ressourceneffizient für die menschliche Ernährung angebaut. Die Winterhärte dieses Getreides ermöglicht seinen Anbau an Standorten, die für den Anbau von Weizen weniger geeignet sind. Die Sorten Ostro und Oberkulmer aus den Jahren 1978 und 1948 sind die meistangebauten Dinkelsorten in der Schweiz und die einzigen, die zurzeit für die Marke UrDinkel anerkannt sind. Sie sind relativ krankheitsanfällig, ertragsschwach und genetisch nahe verwandt. Ihre Beliebtheit basiert auf den dinkeltypischen Charakteristiken, welche den Konsumenten wichtig sind. Für einen anhaltenderfolgreichen inländischen Dinkelanbau bestehen verschiedene Handlungsoptionen. SpeltBase21 erarbeitet eine solide Basis für ein inländisches Züchtungsprogramm: agronomische, qualitative und genetische Kriterien werden erfasst, welche dem Züchter erlauben das Marktpotenzial abzuschätzen. Anderseits soll SpeltBase21 die altbewährten Sorten mit neuen Krankheitsresistenzen stärken.

2020/29 | Züchtung von stickstoffeffizienten Frischmarkt-Zuckermaissorten

Züchtung von stickstoffeffizienten, geschmacklich verbesserten Frischmarkt-Zuckermaissorten
Gesuchsteller	Sativa Rheinau AG
Projektleitung	Sativa Rheinau AG
Partner, (Dritte)	Mandaamin Institute, Wisconsin USA
Laufzeit	01.01.2020 – 31.12.2023
Zuchtziel / VAT	Produktqualität geschmackliche Verbesserung für Frischmarkt	Standortanpassung Stickstoffeffizienz	Pflanzengesundheit
Kurzbeschreibung Zuckermais ist ein modernes Gemüse und erfreut sich in allen Altersgruppen der Bevölkerung einer wachsenden Beliebtheit. Dementsprechend nimmt der Anbau kontinuierlich zu. Stickstoffverbrauch und Stickstoffeffizienz ist bereits im Bio-Anbau ein wichtiges Thema und wird zukünftig auch in der konventionellen Landwirtschaft an Bedeutung gewinnen. Das Potential besser angepasste Zuckermaissorten zu züchten, die auch in Zukunft mit dem begrenzteren Nährstoffniveau auskommen können, ist gross. Besonders vorteilhaft wären diese Sorten schon jetzt für den Bio-Zuckermais-Anbau, der durch stärker schwankende Nährstoffbedingungen besser angepasste Sorten benötigt. Das von Sativa über Jahre entwickelte Zuchtmaterial bei Zuckermais ist bereits sehr stark an die Bedingungen in der Schweiz angepasst und für einen Anbau mit niedrigerem Nährstoffniveau geeignet. Mais und Zuckermais haben im Vergleich zu anderen Kulturpflanzen einen hohen Bedarf an Stickstoff. In diesem Projekt sollen in der Stickstoffeffizienz verbesserte Zuckermaiss-Sorten selektiert werden, die auch bessere geschmackliche Eigenschaften aufweisen wie süsse, cremige Körner mit den für die Verarbeitung und den Frischmarktanbau wichtigen Eigenschaften. In einem Züchtungsprojekt, basierend auf stickstoffeffizienten Linien von Walter Goldstein (Mandaa- min Institute) und biologisch selektierten Qualitäts-Zuckermais-Linien der Sativa Rheinau, sollen in 4 Jahren mit Hilfe der Wintergartensaison qualitativ gute und stickstoffeffiziente, an die Schweizer Produktonsbedingungen angepasste Zuckermaissorten entstehen.

2020/30 | Züchtung von Zucchinisorten im dunkelgrünen Typ

Züchtung von Zucchinisorte/n im dunkelgrünen Typ
Gesuchsteller	Sativa Rheinau AG
Projektleitung	Sativa Rheinau AG
Partner, (Dritte)	Universität Hohenheim, Gemüseproduzenten, Winterzuchtgarten Erbe di Brai Loi in Sardinien und Sekem Gemüseproduktion in Ägypten
Laufzeit	01.01.2020 – 31.12.2023
Zuchtziel / VAT	Produktqualität sensorische Qualität, Fruchtbeschaffenheit, hohe Trockensubstanz und hoher Nährwert	Standortanpassung Nährstoffeffizienz, rasche Jugendentwicklung	Pflanzengesundheit Mehltau (Sphaerotheca fuliginea), Zucchinigelb-mosaikvirus, Papaya-ringfleckenvirus, Wassermelonenmosaik-Virus, Marokkanisches Wassermelonon Mosaik-Virus
Kurzbeschreibung Mit ca. 6900 Tonnen Jahresproduktion gehören Zucchini zu den 10 wichtigsten Gemüsearten in der Schweiz. Im Anbau dominieren hauptsächlich Hybridsorten, die von sehr wenigen, internationalen Züchtern stammen. Diese Sorten sind zwar ertragsstark, haben aber oft eine geringere Trockensubstanz und sind nur mässig im Geschmack. Züchtungsziele: Ertragsreiche, gut schmeckende Sorte mit dunkelgrünen, walzenförmigen Früchten Erhöhte Toleranz gegen die Hauptkrankheiten: Mehltau (Sphaerotheca fuliginea) und diverse Viruskrankheiten, unter Berücksichtigung von agronomischen Merkmalen wie Pflanzenwuchs, Fruchtform und weitere andere relevante Merkmale. Bei der Selektion wird explizit auf Geschmack und Nährqualität geachtet. Die Selektion findet ausschliesslich innerhalb der Schweiz statt, um die Anpassung an die hiesigen Bedingungen zu gewährleisten. Methodisches Vorgehen: Linienentwicklung durch Selbstung und Kreuzung GCA Test der Linien, Aufbau von Synthetics bzw. Family intercross varieties (FIC) Markerassisted selection, um auf Toleranzen gegenüber Krankheiten sowie agronomische Merkmale präziser zu selektieren Sensorisch testen und Laboranalysen für Nährstoffe und Qualität. Winterzuchtgarten in Sardinien und Ägypten um Zuchtfortschritt im Jahr zu verdoppeln

2020/39 | Züchtung resilienter Himbeer- und Brombeersorten

SWISS RUBUS: Züchtung resilienter Himbeer- und Brombeersorten mit verbesserter Fruchtqualität und längerer Anbauperiode | Pflanzenzüchtung
Gesuchsteller	Lubera AG
Projektleitung	Lubera AG
Partner, (Dritte)	Agroscope, (East Mailing Research UK, FUS/SOV)
Laufzeit	01.01.2021 - 31.12.2024
Zuchtziel / VAT	Produktqualität Beschaffenheit, Haltbarkeit und wertgebende Inhaltsstoffe (Antioxidantien) der Früchte	Standortanpassung Frühreife (Primocanes), Hitzeresistenz	Pflanzengesundheit Blattmilben (Acalitus essigi, Phyllocoptes gracilis)
Kurzbeschreibung Die Nachfrage nach Himbeeren und Brombeeren als Bestandteil einer gesunden Ernährung steigt. In der kommerziellen Produktion wird vermehrt auf neue Anbaumethoden gesetzt wie vorgepflegte «Long canes» (lange Ruten) in Töpfen oder Plastiktunnel. Rubus Arten sind mehrjährige Beerenpflanzen mit zweijährigen Trieben. Die Verwendung von Sorten, die an einjährigen Trieben bereits Früchte tragen, nimmt zu (Primocane-Sorten), da dadurch Arbeitsvolumen, Schädlingsdruck und Pflanzenverlust (kein Überwintern) verringert werden können. Die kommerzielle Beerenproduktion in der Schweiz und Europa ist durch die geringe Verfügbarkeit an Elite-Sorten stark limitiert und es besteht ein grosser Bedarf an produktiven Sorten mit hoher Fruchtqualität und Primocanes. Basierend auf komplementärem Fachwissen von Lubera AG und Agroscope soll das Zuchtprogramm SWISS-RUBUS aufgebaut werden. Die Hauptzuchtziele sind die Verlängerung der Produktionsphase mit Primocane-Sorten, die Optimierung der Fruchtqualität und die Verbesserung der Hitzeresistenz. Die Lubera AG verfügt über einen breiten Rubus Genpool und wird die Kreuzungen und Vorselektion mittels «High-Throughput-Phenotyping» vornehmen. Agroscope wird die genotypische Charakterisierung und die agronomische Selektion von vielversprechenden Linien durchführen. Daraus sollen frei zugängliche, neue Sorten für Schweizer Produzenten entstehen.

2020/41 | Neue Arnikasorte für die Kultivierung in der Schweiz

Arnica montana, création d’une variété adaptée aux conditions de culture suisses (Armeco) | Pflanzenzüchtung
Gesuchsteller	Médiplant
Projektleitung	Agroscope
Partner, (Dritte)	Agroscope, A.Vogel AG, Welega AG, Plantamont/arGe Bergkräuter, Mediseeds Sarl, CNPMAI, CEFE-CNRS
Laufzeit	01.07.2021 - 30.06.2025
Zuchtziel / VAT	Produktqualität	Standortanpassung Domestikation von Wildtypen, Bodenreaktion	Pflanzengesundheit
Kurzbeschreibung Arnica montana ist eine emblematische Art auf sauren alpinen Böden und wird in der Pharma- und Kosmetikindustrie verwendet. Bisher wurde Arnika hauptsächlich aus Wildsammlung gewonnen. Da ein verstärkter Rückgang der natürlichen Population zu beobachten ist und ein zunehmender Preisdruck entsteht, steigt das Interesse, Arnica montana zu kultivieren. Die existierenden Sorten weisen jedoch eine mangelnde Toleranz gegenüber erhöhten pH-Werten auf und sind darum auf Schweizer Ackerböden kaum anbaubar. Eine neue Sorte soll gezüchtet werden, die nebst hohen Wirkstoffkonzentrationen eine hohe Toleranz gegenüber neutralem Boden-pH aufweist. Am Beispiel anderer Arten ist bekannt, dass eine hohe intraspezifische Variabilität bei der pH-Toleranz bestehen kann. Um einen Genpool mit hoher phänotypischer und genotypischer Diversität zu schaffen, werden mindestens 50 Akzessionen aus dem Alpenbogen gesammelt. In einem Gewächshaus-Screening werden die Sämlinge aller Akzessionen einer agronomischen Evaluation und einer phytochemischer Analyse unterzogen um geeignete Genotypen zu identifizieren. Daraus werden drei Polykreuzungen definiert, aus welchen die zukünftige Sorte entsteht. Die identifizierten Genotypen werden in vitro konserviert, um die Erhaltung zu ermöglichen. Zudem werden alle während des Selektionsprozesses charakterisierten Akzessionen in der von Agroscope geführten nationalen Genbank aufbewahrt.

2020/51 | Lupinenzüchtung für Schweizer Lebensmittel

Züchtung der Weissen Lupine auf Resistenz & Qualität für innovative Schweizer Lebensmittel aus einer nachhaltigen, regionalen Produktion
Gesuchsteller	FiBL
Projektleitung	FiBL
Partner, (Dritte)	Getreidezüchtung Peter Kunz gzpk, Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, CREA-ZA, Institute of Plant Genetic Poznan
Laufzeit	01.03.2021 - 28.02.2025
Zuchtziel / VAT	Produktqualität Eiweissqualität, Bitterstoffgehalt (Alkaloide)	Standortanpassung Stickstofffixierungsleistung, Sommertrockenheit	Pflanzengesundheit Anthraknose
Kurzbeschreibung Die weisse Lupine liefert besonders hochwertiges pflanzliches Eiweiss und ist vorallem in gemässigten Klimazonen eine gute Alternative zu Soja. Der natürliche Bitterstoffgehalt und die durch bodenbürtige Pilze verursachte Krankheit Anthraknose setzen dem Anbau jedoch enge Grenzen. Im Anschluss an das Pre-Breeding, das vom BLW im Rahmen des Forschungsprojekts zur Förderung der Biozüchtung und des NAP-PGREL unterstützt wurde, möchte das FiBL ein Züchtungsprogramm zur Entwicklung anthraknosetoleranter und bitterstoffarmer Süsslupinensorten aufbauen. Dies soll mit der Getreidezüchtung Peter Kunz und in einer Zusammenarbeit mit dem Züchtungsprogramm der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft erfolgen. Weiterhin sieht das Projekt auch eine Identifikation des Marktpotenzials der weissen Lupine vor, sowie eine Vernetzung der Akteure in der gesamten Wertschöpfungskette.

2020/53 | Kraut- und Knollenfäule-Resistenzzüchtung bei diploiden Kartoffeln

Phytophthora infestans Resistenz-Züchtung bei diploiden Kartoffeln
Gesuchsteller	Varietas
Projektleitung	Varietas
Partner, (Dritte)	ETH Zürich
Laufzeit	01.01.2021 - 31.12.2024
Zuchtziel / VAT	Produktqualität	Standortanpassung Planzenzüchtung für spritzmittelreduzierten Anbau	Pflanzengesundheit Kraut- und Knollenfäule (Phytophthora infestans)
Kurzbeschreibung Stefan Griesser widmet sich mit seinem Unternehmen, der Varietas AG, der Züchtung krautfäuletoleranter Kartoffelsorten. Abschliessendes Ziel ist die Einkreuzung von Resistenzen in aktuelle Kartoffelsorten, die den komplexen Qualitätsanforderungen der agronomischen Sortenprüfung im Rahmen eines Zulassungsverfahrens genügen. In diesem Projektvorhaben sollen Resistenzen der Wildkartoffelakzession Solanum jamesii über eine Zwischenkreuzung mit Solanum verrucosum als Brücke für diploide Speisekartoffelzüchtung zugänglich gemacht werden.

Sortenprüfungsprojekte

2020/6 | Innovation Sortenprüfung für eine nachhaltige Kartoffelproduktion

Innovation dans l’étude variétale pour améliorer la durabilité de la production de pommes de terre en Suisse
Gesuchsteller	swisspatat
Projektleitung	swisspatat
Partner, (Dritte)	Agroscope, HAFL, (verschiedene Landwirte)
Laufzeit	01.04.2020 - 01.05.2024
Zuchtziel / VAT	Produktqualität	Standortanpassung Trockenheitsresistenz, In-Extenso Anbau	Pflanzengesundheit Kraut- und Knollenfäule (Phytophthora infestans)
Kurzbeschreibung Die Schweizer Kartoffel steht vor neuen Herausforderungen: zum einen die klimatische und zum anderen ökologische und gesellschaftliche Herausforderungen. Vor dem Hintergrund des Klimawandels ist die Schweiz immer regelmässiger von extremen Wetterereignissen während der Vegetationsperiode der Kartoffeln betroffen. Diese Bedingungen beeinträchtigen die Qualität der Ernten auf mehreren Ebenen: verringerter Ertrag, Ungleichgewichte im Stärkegehalt, Knollenverformungen, physiologischer Durchwuchs und Ansammlung von reduzierenden Zuckern. Es erscheint daher notwendig, die Anfälligkeit auf Trockenheit und grosse Hitze von Sorten zu beschreiben, die in Zukunft in der Schweiz angebaut werden. Die Kartoffelproduktion erfordert den Einsatz von zahlreichen Betriebsmitteln, vor allem von Fungiziden zur Bekämpfung der Kraut- und Knollenfäule. Um die Ziele des BLW erfüllen zu können, ist es notwendig, den Einsatz von Fungiziden zu reduzieren. Dazu sollten Sorten eingesetzt werden, die weniger anfällig auf diese Krankheit sind. Ihre Leistung soll unter Low-Input-Produktionsbedingungen getestet werden, wobei die Anzahl der Fungizidanwendungen reduziert und durch ein Entscheidungsunterstützungssystem, das an die Schweizer Bedingungen angepasst ist, gesteuert wird. swisspatat hat sich mit Agroscope und der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) zusammengeschlossen, um innovative Verfahren zur Bewertung der Nachhaltigkeit von Kartoffelsorten, die demnächst auf die Schweizer Liste empfohlener Sorten aufgenommen werden sollen, zu testen.

2020/7 | Sortenprüfung resistenter Kartoffeln für den biologischen Landbau

Sortenprüfung und Verbreitung resistenter Kartoffel für den biologischen Landbau
Gesuchsteller	FiBL
Projektleitung	FiBL
Partner, (Dritte)	(Agroscope, Bio Suisse, Coop, fenaco, Terraviva)
Laufzeit	01.01.2021 – 31.12.2024
Zuchtziel / VAT	Produktqualität Nährstoffgehalt	Standortanpassung Sortenempfehlung für den ökologischen Anbau (Unkrautverdrängung, Nährstoffeffizienz, Robustheit)	Pflanzengesundheit Kraut- und Knollenfäule (Phytophthora infestans, Rhizoctonia solani)
Kurzbeschreibung Die Mehrheit der in der Schweiz angebauten Kartoffeln stammt aus konventioneller Pflanzenzucht. Bei diesen Sorten stehen die äußeren Qualitäten im Vordergrund; die Resistenz gegen Phytophthora und andere Krankheiten ist von untergeordneter Bedeutung, da gute systemische Fungizide zu den Standardspritzungen im konventionellen Anbau gehören. Der ökologische Landbau verfügt bislang über eine ähnliche Sortenpalette wie der konventionelle Landbau. Mit diesem Projekt soll der Bio-Sektor unterstützt werden, indem bis zum Ende der Förderfrist im Jahr 2024 mindestens vier Kartoffelsorten getestet und in die empfohlenen Listen von FiBL und swisspatat aufgenommen werden. Die wichtigsten Kriterien für die Auswahl dieser Sorten sind eine gute Widerstandsfähigkeit gegen Unkrautdruck, Robustheit gegen Krankheiten und Schädlinge sowie eine Optimierung der Nährstoffmenge.

2020/8 | Eiweisserbsenversuche für die Liste der empfohlenen Sorten

Eiweisserbsenversuche für die Liste der empfohlenen Sorten von swiss granum
Gesuchsteller	swiss granum
Projektleitung	swiss granum
Partner, (Dritte)	DSP AG, (Agroscope, FiBL, gzpk, Landwirtschafliche Schulen)
Laufzeit	01.07.2020 – 31.12.2023
Zuchtziel / VAT	Produktqualität Proteingehalt	Standortanpassung Mischkultureignung, Sortenprüfung für ökologischen und integrierten Anbau	Pflanzengesundheit Gestreifter Blattrandkäfer, Erbsenwickler, Brennfleckenkrankheit
Kurzbeschreibung Swiss granum stellt zuhanden der Marktpartner für die wichtigsten in der Schweiz angebauten Kulturen eine Liste mit empfohlenen Sorten bereit. Dazu zählen neben Getreide und Ölsaaten auch die Eiweisspflanzen. Letztere haben in der Land- und Ernährungswirtschaft eine wichtige Rolle für die Stickstoff- und Proteinversorgung und weisen positive Externalitäten auf (z.B. Stickstofffixierung, Auflockerung der Fruchtfolge, Durchwurzelung des Bodens). Darüber hinaus unternimmt die Branche seit längerem gemeinsame Anstrengungen zur Förderung der inländischen Versorgung mit Futtermitteln. Die Liste der empfohlenen Sommer- und Wintereiweisserbsensorten wurde letztmals für die Ernte 2018 erstellt. Seither fand keine Erneuerung statt, es stehen jedoch neu gezüchtete Sorten zur Verfügung, deren Anbaueignung in der Schweiz noch nicht getestet wurde. Diese bestehende Lücke möchte swiss granum zusammen mit den involvierten Marktpartnern schliessen. Mit dem vorliegenden Projekt werden neue, vielversprechende Eiweisserbsensorten drei Jahre unter BIO- und ÖLN-Bedingungen getestet und deren agronomischen Eigenschaften und Qualität beurteilt. Ergänzend dazu werden in einem kleineren Arbeitspaket Sommerweisserbsensorten auch im Mischanbau getestet, da im Biolandbau die Eiweisserbsen hauptsächlich zusammen mit Gerste angebaut werden. Anhand dieser Resultate wird von Agroscope eine Anpassung der Sortenversuche an neue Herausforderungen wie z.B. den Mischanbau evaluiert.

2020/18 | Neue Schweizer Dinkelsorten

Anbau- und Absatzförderung neue Schweizer Dinkelsorten
Gesuchsteller	Getreidezüchtung Peter Kunz (gzpk)
Projektleitung	gzpk
Partner, (Dritte)	FiBL, Kompetenzzentrum Richemont, (Agroscope, IG Dinkel)
Laufzeit	01.01.2021 – 31.12.2024
Zuchtziel / VAT	Produktqualität Ertrags- und Qualitätsparameter für Dinkel als Brotgetreide	Standortanpassung Sommer- und Wechselform, Standfestigkeit	Pflanzengesundheit Pilzkrankheiten
Kurzbeschreibung In der Schweiz werden überwiegend die beiden eng verwandten Dinkelsorten Oberkulmer und Ostro angebaut, wodurch eine extrem schmale Diversität besteht. Sommer- oder Wechseldinkel werden aktuell nicht angebaut. Der Klimawandel mit häufigeren meteorologisch extremen Jahren erhöht das Ertragsrisiko. Einem breiteren, auf die zu erwartenden Klimabedingungen ausgerichteten Sortenangebot kommt deshalb im Sinne einer Risikoabsicherung eine hohe Bedeutung zu. Mit züchterisch angepassten Dinkelsorten könnte auch eine Steigerung der Inlandversorgung angestrebt werden. In 2018/19 wurden 6 neue Dinkelsorten zugelassen - davon 5 Winterdinkel und 1 Wechseldinkel - welche im Rahmen der Eignungs- und Verwendungsprüfung von Agroscope in Exaktversuchen geprüft wurden. Ziel ist nun, a) diese neuen Sorten zusätzlich in Praxis-Streifenversuchen - analog zu Bio-Mahlweizen - zu prüfen und b) die Sorten danach in spezifisch für Dinkel entwickelten, praxisnahen Backversuchen auf die qualitativen Backeigenschaften zu testen. Diese praxisbezogenen Massnahmen sollen den Anbau und Absatz der neuen Dinkelsorten fördern, die Sorten bekannt machen und ihnen schlussendlich den Marktzutritt ermöglichen.

2020/22 | Resiliente Sorten für einen nachhaltigen Schweizer Obstbau

Resiliente Sorten für einen nachhaltigen Schweizer Obstbau
Gesuchsteller	SOV-Schweizer Obstverband
Projektleitung	SOV-Schweizer Obstverband
Partner, (Dritte)	Agroscope, fenaco, FiBL, LZSG, Tobi Seeobst, (Bio Suisse, Strickhof, swisscofel, Union Fruitière Lémanique UFL)
Laufzeit	01.09.2020 – 30.08.2024
Zuchtziel / VAT	Produktqualität Fruchtqualität	Standortanpassung Anbaueignung	Pflanzengesundheit
Kurzbeschreibung Produktion und Vermarktung von Kern- und Steinobst (Apfel, Birne, Kirsche, Zwetschge, Aprikose) stehen vor grossen Herausforderungen. Veränderungen in der Gesellschaft und Politik (Zulassung von Pflanzenschutzmitteln (PSM)), im Markt (Rückstandsfreiheit, Bio-Segment, Konkurrenzprodukte) und in den Produktionsbedingungen (Klimawandel, neue invasive Schaderreger, Strukturwandel, Mechanisierung und Digitalisierung) müssen antizipiert werden, um die Schweizer Obstproduktion darauf vorzubereiten. Die Wahl geeigneter Sorten ist hierfür ein wesentlicher Baustein, die spezifische Kenntnis derselben Voraussetzung. «Schweizer Obst» soll langfristig konkurrenzfähig bleiben. Agroscope, FiBL sowie verschiedene Sortennetzwerke prüfen bereits jetzt internationale Sorten (post-registration testing) sowie Neuzüchtungen von Agroscope (pre-registration testing) bezüglich agronomischer Anbaueignung und Fruchtqualität. Um neue Herausforderungen zu meistern, muss die bestehende Prüfinfrastruktur besser koordiniert, intensiver genutzt und für neue Fragestellungen erweitert werden. Die Digitalisierung der Prozesse, innovative Messtechnologien (NIR, Chlorophyll, ColourPin, Ethylen-Produktion, intelligente Bildverarbeitung) sowie die jüngsten Entwicklungen in der Kulturtechnik sollen gewinnbringend ausgeschöpft werden. Die bestehenden Netzwerke Fachkommission für Obstsortenprüfung, Sortenteam Steinobst und Bio- Sortenteam sollen gestärkt und genutzt werden, um die Effizienz der Sortenprüfung und insbesondere deren Impact auf die gesamte Wertschöpfungskette zu verbessern. Die Integration aller Akteure der Wertschöpfungskette in diesem Projekt ist ein zukunftsgerichtetes Novum, um die anstehenden Herausforderungen zu bewältigen.

2020/33 | Zuckerrübensortenprüfung auf SBR-Starkbefallsstandorten

Etablierung einer Zuckerrübensortenprüfung auf SBR-Starkbefallsstandorten
Gesuchsteller	Schweizerische Fachstelle für Zuckerrübenbau SFZ
Projektleitung	Schweizerische Fachstelle für Zuckerrübenbau SFZ
Partner, (Dritte)	Agroscope, (MariboHilleshög)
Laufzeit	01.07.2020 – 31.12.2023
Zuchtziel / VAT	Produktqualität	Standortanpassung	Pflanzengesundheit Syndrom des niedrigen Zuckergehaltes (SBR), Vektor Schilf-Glasflügelzikaden (Pentastiridius leporinus)
Kurzbeschreibung Syndrome Basses Richesses (SBR) oder «Syndrom des niedrigen Zuckergehaltes» ist in der Schweiz eine neue, durch die wärmeliebende Schilf-Glasflügelzikaden (Pentastiridius leporinus) übertragbare Bakterien-Krankheit, die sich nun von Frankreich in die westschweizer Rübenanbaugebiete ausgebreitet hat. Nachdem sich im Jahre 2017 erste Vergilbungssymptome gezeigt haben, waren im Jahre 2018 die Rübenschläge v.a. in der Westschweiz grossflächig von starken Vergilbungssymtomen mit markanten Zuckergehaltsverlusten (bis -5%) betroffen. Das geschätzte SBR-Befallsgebiet im Jahr 2019 liegt bei ca. 3000 ha. Die Ausbreitung beträgt etwa 10-15km/Jahr. Der wirtschaftliche Verlust für die Landwirte beläuft sich bislang auf ca. 3.5 Mio. Franken/Jahr. Betroffene Landwirte geben meist die Zuckerrübenproduktion auf, da es noch keine effektiven Bekämpfungsstrategien gibt. Im Jahre 2019 konnte in den Versuchen der Schweizerischen Fachstelle für Zuckerrübenbau erstmals eine Sortendifferenzierung bezüglich der Toleranz für SBR festgestellt werden. Da eine effiziente chemische Kontrolle des Vektors nicht möglich ist, verbleibt aktuell die Wahl von toleranten Sorten die einzige wirkungsvolle Lösung für den Anbau. Noch ist sehr wenig bekannt über die Faktoren, welche an der Krankheitsentwicklung und Verbreitung beteiligt sind. Ziel dieses Projektes ist, vertieftes Wissen über die Wirt-Pathogen-Interaktion zu generieren, um darauf basierend direkt Anbau- und Sortenempfehlungen für die landwirtschaftliche Praxis abzuleiten. Das Projekt gliedert sich in drei Arbeitspakete: 1) Charakterisierung der SBR-Toleranz von Zuckerrübensorten in Sortenversuchen, 2) Etablierung von effizienten SBR-Detektionsmethoden zum Erregernachweis, 3) Monitoring der Zikadenverbreitung und des Erregers.

2020/34 | Sortenprüfung für nachhaltige Himbeer- und Erdbeerproduktion

Aufbau eines nationalen Netzwerks zur Bewertung neuer Erdbeer- und Himbeersorten für eine nachhaltige und qualitativ hochwertige Produktion
Gesuchsteller	SOV-Schweizer Obstverband
Projektleitung	SOV-Schweizer Obstverband
Partner, (Dritte)	Agroscope, Bio Suisse, FiBL, Kant. Beerenfachstelle, Pitteloud Fruits SA, Tobi Seeobst AG, (Güttingen-Arenenberg, Office cantonal d’arboriculture du Valais, swisscofel, Union Fruitière Lémanique)
Laufzeit	01.01.2020 – 31.12.2024
Zuchtziel / VAT	Produktqualität Fruchtqualität und Ertrag, Konservierungs-eigenschaften	Standortanpassung Anbaueignung, Frühreife, Hitzetoleranz	Pflanzengesundheit
Kurzbeschreibung Die Schweizer Beerenobstproduktion steht vor zahlreichen technischen und wirtschaftlichen Herausforderungen. Rasche Veränderungen der Erwartungen der Käufer (steigende Nachfrage nach Bio-Obst, Preisdruck) und der gesetzlichen Anforderungen (Pflanzenschutzmittelgesetzgebung, Marktöffnung) setzen die Produzenten unter Druck. Darüber hinaus müssen die sich ändernden Produktionsbedingungen (Klimawandel, neu auftretende Schädlinge und Krankheiten) antizipiert werden, um Ertrag und Qualität zu gewährleisten. Um diesen vielfältigen Herausforderungen gerecht zu werden, müssen die Produzenten über eine Sortenpalette verfügen, die den technischen Anforderungen der Schweizer Produktion entspricht und an die verschiedenen Vermarktungsnischen angepasst ist. Dieses Projekt des Schweizer Obstverbands in Zusammenarbeit mit Agroscope, dem FiBL und Vermarktern hat zum Ziel, ein nationales Netzwerk für die Sortenbewertung von Erdbeeren und Himbeeren zu entwickeln. Das "Scouting" der Sorten soll auf europäischer Ebene systematisiert werden. Die ausgewählten Sorten werden anhand von agronomischen Kriterien (Ertrag, Größe, Erntefreundlichkeit, Frühreife, Anfälligkeit für Krankheiten und Schädlinge, Anpassung an Hitze) und qualitativen Kriterien (Zuckergehalt, Festigkeit, Glanz, Haltbarkeit) bewertet. Die bisher vernachlässigte Bewertung und Optimierung der Lagerfähigkeit der getesteten Sorten wird die Qualität maximieren und somit die ökologischen und wirtschaftlichen Folgen von Verlusten nach der Ernte minimieren.

2020/35 | Zuckerrübensortenprüfung gegen Viröse Vergilbung

Erstellung einer Sortenstudie für Rüben gegen viröse Vergilbung
Gesuchsteller	Schweizerische Fachstelle für Zuckerrübenbau SFZ
Projektleitung	Agroscope
Partner, (Dritte)	Agroscope, (Direction Générale de l’agriculture, de la viticulture et des affaires vétérinaires (DGAV) du Canton de Vaud)
Laufzeit	1.10.2020 – 31.12.2023
Zuchtziel / VAT	Produktqualität	Standortanpassung	Pflanzengesundheit Vektoren (Myzus persicae / Aphis fabae), vergilbungsvirenkomplex
Kurzbeschreibung Die viröse Vergilbung der Zuckerrübe wird durch Viren (Beet yellow virus, Beet mild yellowing virus, Beet chlorosis virus, Beet yellow mosaic virus) verursacht, die von Blattläuse übertragen werden. Seit 2019 sind die vormals der Beizung des Zuckerrübensaatgutes zugesetzten Neonicotinoide zur Bekämpfung der Vektoren verboten. Zuckerrübensaat zur Bekämpfung der Vektoren ist seit 2019 verboten. 2020 hat die viröse Vergilbung insbesondere in der Westschweiz Ertragsausfälle bis zu 50% bewirkt, was die ganze Zuckerbranche gefährden kann. Die Sortenprüfung ist eine der SFZ delegierte Vollzugsaufgabe (Sortenzulassung) und zugleich Branchendienstleistung (Sortenempfehlung). Hierzu soll (i) ein Befallsmonitoring in der Schweiz durchgeführt werden, (ii) Grundlagen für die Virenübertragung unter kontrollierten Bedingungen (Klimakammer) mit künstlicher Infektion erarbeitet werden, (iii) die Anziehungskraft der Sorten auf die Vektoren (Blattläuse) bonitiert, (iv) eine qPCR-Feststellungsmethode für die beteiligten Virenstämme etabliert und schliesslich (v) im Feld- und Laborversuch die sortenspezifische Toleranz nach künstlicher Infektion und natürlichem Befall bestimmt werden. Das Projekt liefert insgesamt wichtige Erkenntnisse zur Epidemie der virösen Vergilbung 2020 sowie möglicher Einflussfaktoren. Dadurch lassen sich die nötigen alternativen Bekämpfungsmassnahmen zum Schutz der Zuckerrübe erarbeiten. Zusammen mit einem Prognose- und Warnsystem können die Spitzungen hoffentlich gezielter vorgenommen werden, was insgesamt zu einem Rübenanbau mit weniger und unbedenklicheren Wirkstoffen führen kann.

2020/37 | Schadinsektentoleranz für Schweizer Bioraps

COLORS: Bio-Raps und die Auswahl schädlingstoleranter Sorten für die Schweiz
Gesuchsteller	Bio Suisse
Projektleitung	Bio Suisse
Partner, (Dritte)	FiBL, Agroscope, (Biofarm, Fenaco, Florin AG, FRI Jura, Strickhof, swiss granum)
Laufzeit	1.3.2021 – 31.12.2024
Zuchtziel / VAT	Produktqualität Qualitätsöl reich an Omega-3-Fettsäuren	Standortanpassung Sortenprüfung für extensiven und ökologischen Anbau	Pflanzengesundheit Erdfloh, Rapsglanzkäfer, Rapsstängelrüssler
Kurzbeschreibung Die Bekämpfung von Schadinsekten im Rapsanbau (Erdfloh, Rapsglanzkäfer, Rapsstängelrüssler) erfordert nach dem Neonikotinoid-Verbot neue Strategien – die pflanzenbaulichen Ansätze in den Projekten «PESTIRED» und «Nachhaltiger Rapsanbau» sollen in diesem Projekt durch einen pflanzenzüchterischen Ansatz ergänzt werden. In der Schweiz gibt es kein entsprechendes Zuchtprogramm, daher soll die Sortenprüfung, die von Agroscope und der Branchenorganisation swissgranum durchgeführt wird und die Grundlage für die Sortenzulassung und -empfehlung in der Schweiz bildet, durch eine Evaluation der Krankheitstoleranz ergänzt werden. Der zunehmenden Bedeutung des Biolandbaus soll dabei durch ein neues Versuchsnetz für Hybrid- und Liniensorten entsprochen werden. Hierzu werden (i) bekannte Toleranz- und Kompensationsmechanismen (z.B. Silikatakkumulation in den Blättern) an Kandidatensorten evaluiert und (ii) Indikatoren und Verfahren (inkl. Drohnen-Luftbildanalyse) für eine Routinebonitur abgeleitet und (iii) in die um ein Bio-Versuchsnetz erweiterte Sortenprüfung integriert werden. Das Projekt wird von Bio-Suisse (Bio-Sortenliste) geleitet und mit Agroscope (Parzellenversuche, wiss. Analysen), FiBL (Streifenversuche), fenaco (Sortenscouting und Praxisversuche) und weiteren Versuchspartnern (FRI Jura, Strickhof, Biofarm, Florin AG, swissgranum) durchgeführt.

2020/40 | Sojasortenprüfung für den extensiven und biologischen Landbau

Evaluation von Sojasorten für den extensiven und biologischen Landbau unter Stressbedingungen (EVASION)
Gesuchsteller	FiBL
Projektleitung	FiBL
Partner, (Dritte)	DSP AG, Agroscope, (Landwirtschaftliches Technologie Zentrum LTZ)
Laufzeit	01.03.2021 - 28.02.2025
Zuchtziel / VAT	Produktqualität	Standortanpassung Sortenprüfung für extensiven und ökologischen Anbau  (Unkrautverdrängung, und Stickstofffixierungs-leistung), Trockenheitstoleranz	Pflanzengesundheit
Kurzbeschreibung Die Konkurrenzkraft gegenüber der Ackerbegleitflora spielt im ökologischen Landbau eine besondere Rolle für Kulturen, die den Bestand spät schliessen. Soja ist darüber hinaus zur Blüte und während der Fruchtbildung sehr vulnerabel gegenüber Trockenstress. In diesem Projekt sollen für den ökologischen Landbau und andere extensive Bewirtschaftungsformen Sojasorten unter diesen Stressoren agronomisch geprüft werden. Dazu werden die Kapazitäten der Soja-Sortenprüfung von Agroscope um Parzellenversuche mit induziertem Trockenstress unter Bio- und Extenso-Bedingungen erweitert und durch Streifenversuche des FiBL sowie durch eine Zusammenarbeit mit der DSP AG und der homologen landwirtschaftlichen Forschungsanstalt von Baden-Württemberg (LTZ Augustenberg) ergänzt. Ziel ist es (i) Toleranzmechanismen und damit korrelierte Merkmale des Pflanzenwachstums zu identifizieren, (ii) ein neues Versuchsnetz aus etablierten in-extenso-Versuchsstandorten und neuen Bio-Versuchsstandorten zu initiieren und (iii) eine Dissemination der empfohlenen Sorten neben den etablierten Listen über Demonstrationsversuche zu ermöglichen. Das vom FibL geführte Projektvorhaben wird von den Branchenverbänden BioSuisse, swissgranum und der fenaco empfohlen.

2020/50 | Triticale als Futter- und Brotgetreide

Stärkung Getreidediversität im Anbau mit neuen Sorten und Entwicklung von Triticalesorten für menschliche Ernährung
Gesuchsteller	gzpk
Projektleitung	gzpk
Partner, (Dritte)	DSP AG, Agroscope, swiss granum, (Regionale Bäckereien, Verein BrotZeit)
Laufzeit	01.01.2021 - 31.12.2024
Zuchtziel / VAT	Produktqualität Ertrags- und Qualitätsparameter für Triticale als Futter- und Brotgetreide	Standortanpassung Sortenprüfung für ökologischen Anbau	Pflanzengesundheit Samenbürtige Krankheiten
Kurzbeschreibung Die Getreidezüchtung Peter Kunz (gzpk) misst der vergleichsweise anspruchslosen und krankheitsrobusten Triticale (×Triticosecale), der zwischartlichen Hybride aus Weizen und Roggen, vor dem Hintergrund des Klimawandels in der Schweiz eine höhere Bedeutung zu als durch die heutige Anbaufläche zum Ausdruck kommt. Um dieses Potenzial zu nutzen schlägt die gzpk in diesem Projektvorhaben vor (i) die von swissgranum und Agroscope sequenziell durchgeführte Sortenprüfung um Bio-Versuchstandorte und zusätzliche Prüfplätze für Futtertriticale zu erweitern. Weiteres Potenzial sieht die gzpk in der Nutzung von Triticale als Brotgetreide und möchte daher im zweiten Teil des Projektes zusammen mit Agroscope ein Protokoll für die Prüfung der Backeigenschaften entwickeln.

2020/52 | Selektion und Sortenprüfung pilzwiderstandsfähiger Reben

Neue Sorten für den Bio-Weinbau
Gesuchsteller	FiBL
Projektleitung	FiBL
Partner, (Dritte)	ZHAW, Haute Ecole de viticulture et oenologie HES-so, WBZW, ETH Zürich, (Experten zur Sortenwahl für die Versuche, Netzwerkpartner Sortenpfüfungen, Praxis Netzwerkpartner, Züchter von Rebsorten)
Laufzeit	01.03.2021 - 28.02.2025
Zuchtziel / VAT	Produktqualität Sensorische Qualität	Standortanpassung Sortenprüfung für ökologischen Weinbau Schweiz	Pflanzengesundheit Pilzkrankheiten
Kurzbeschreibung Im Weinbau werden in sehr hohem Masse Pflanzenschutzmittel eingesetzt, insbesondere gegen pilzliche Schaderreger. Die angebauten Sorten sind bis zu Jahrtausenden alt, werden vegetativ vermehrt und erhalten. Die Prüfung der Anbau- und Verwendungseignung von Rebsorten ist daher – ohne rechtliche Vorgaben – vielschichtig und unabdingbar für die Akzeptanz einer neuen Sorte. Das FiBL möchte eine Sortenprüfung zur Selektion, Beschreibung und Etablierung von neuen Sorten aus Züchtungsprogrammen für pilzwiderstandsfähige Reben etablieren. Die Züchtung resistenter Reben hat eine lange Tradition in der Schweiz, ist international sehr gut vernetzt, stand jedoch stets im Schatten der Klonselektion bekannter Rebsorten. Vor aktuellen gesellschaftlichen Debatte über den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln möchte das Projekt, die Bereitschaft der Winzer nutzen, sich auf neue Sorten und Pflanzenchutzstrategien einzulassen. Dazu sollen, (i) die zu prüfenden Kandidatensorten der PIWI-Züchter von Rebschulen und Winzern in einem partizipativen Prozess ausgewählt werden, (ii) an 3 Standorten in der Schweiz gesichtet und zu Jungpflanzen vermehrt und geprüft werden (Changins, Elfingen, Wädenswil), (iii) die Prüfung der Anbau- und Verwendungseignung einschliesslich Vinifikation und sensorischer Evaluation implementiert werden, (iv) Pflanzenschutzstrategien für den Bio-Rebbau entwickelt und (v) Praxis- und Demonstrationsversuche für die Markteinführung vorbereitet werden. Das FiBL sieht hierfür ein Verbundprojekt mit der ZHAW, Wädenswil, der Hochschule für Vitikultur und Oenologie, Changings und dem Weinbauzentrum Wädenswil vor und bezieht Agroscope, Pully, internationale PIWI-Züchter und ausgewählte Rebschulen und Winzer als Netzwerkpartner ein. Neben den Versuchsanlagen an 3 Standorten für die Sortenprüfung wird ein Versuch zur Entwicklung Kupfer-freier und Schwefel-armer Pflanzenschutzstrategien im Bio-Rebbau.

2020/54 | Kraut- und Knollenfäule-resistente Kartoffeln: Registrierung

Phytophthora infestans tolerante Sorten: Registrierung EU
Gesuchsteller	Varietas
Projektleitung	Varietas
Partner, (Dritte)	ETH Zürich, (Dottenfelderhof, Kartoffelvielfalt.de, Walloon Agricultural Research Centre)
Laufzeit	01.01.2021 - 31.12.2024
Zuchtziel / VAT	Produktqualität	Standortanpassung	Pflanzengesundheit Kraut- und Knollenfäule (Phytophthora infestans)
Kurzbeschreibung In diesem Projektvorhaben sollen 3 potenzielle Kandidatensorten der Varietas AG im Rahmen der offiziellen EU-Kartoffel-Sortenprüfung zugelassen werden und in den EU-Sortenkatalog aufgenommen werden. Die Erhaltung, Vermehrung und Zulassung wird über Partner in Belgien und Deutschland organisiert.

Letzte Änderung 28.03.2022