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Veröffentlicht am 4. Dezember 2024

Agrarumweltmonitoring

Die Landwirtschaft nutzt die natürlichen Ressourcen Boden, Wasser, Luft und Biodiversität zur Produktion von Agrargütern. Damit verbunden sind auch Belastungen der Umwelt. Daten des Agrarumweltmonitoring ermöglichen die Entwicklungen der ökologischen Leistungen der Landwirtschaft abzubilden.

Unter einem blauen Hintergrund liegt ein Rapsfeld, im Hintergrund eine Wald

Umweltleistungen der Landwirtschaft

Das Agrarumweltmonitoring beurteilt mit Hilfe von nationalen, regionalen und betriebsbezogenen Agrarumweltindikatoren die Agrarpolitik und überprüft die Umweltleistungen der Landwirtschaft. Es basiert auf der «Verordnung über die Beurteilung der Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft».

Die Agrarumweltindikatoren zeigen Entwicklungen auf und liefern Daten für tiefergehende Analysen. Sie sind eine wesentliche Informationsbasis für die Weiterentwicklung der Agrarpolitik. Sie unterstützen die öffentliche Diskussion und die Forschung. Ausserdem fördern sie ein besseres Verständnis der Wechselwirkungen zwischen landwirtschaftlichen Praktiken und der Umwelt.

Nationales, regionales und betriebsbezogenes Monitoring

Das Agrarumweltmonitoring besteht aus einem nationalen sowie einem regionalen und betriebsspezifischen Teil. Die Agrarumweltindikatoren der beiden Monitorings decken weitgehend die gleichen Themen ab. Die Methoden unterscheiden sich jedoch teilweise aufgrund der Datenquellen.

Indikatoren im Agrarumweltmonitoring

Das Bild zeigt eine Vergleichstabelle zwischen dem nationalen Agrarumweltmonitoring und dem regionalen sowie betriebsbezogenen Agrarumweltmonitoring MAUS. Die Tabelle ist thematisch farblich gegliedert. Im Bereich Stickstoff (N) werden auf beiden Ebenen die N-Bilanz und Ammoniakemissionen erfasst, MAUS berücksichtigt zusätzlich die Nitratauswaschung. Im Bereich Phosphor (P) wird auf beiden Ebenen die P-Bilanz erfasst, MAUS ergänzt diese durch Angaben zum Phosphorgehalt der Böden. Der Bereich Energie / Klima umfasst auf beiden Ebenen den Energieverbrauch, Treibhausgasemissionen und die Energieeffizienz. Beim Thema Pflanzenschutzmittel wird im nationalen Monitoring der Verkauf von PSM erfasst, während MAUS deren Einsatz sowie das Risiko von Ökotoxizität berücksichtigt. Im Bereich Boden liefert nur MAUS Daten, nämlich zur Schwermetallbilanz, zum Erosionsrisiko und zur Humusbilanz. Zur Biodiversität enthält das nationale Monitoring Angaben zu Biodiversitätsförderflächen und dem Index der Brutvögel, MAUS hingegen zur Wirkung landwirtschaftlicher Tätigkeiten auf die Biodiversität. Im Themenfeld Ernährungssysteme liefert ausschließlich MAUS Informationen zur Nahrungsmittel- und Flächenkonkurrenz.

Das Agrarumweltmonitoring stellt überwiegend Informationen zu relevanten Umweltfaktoren aus der Landwirtschaft bereit, die sich auf den Zustand der Umwelt auswirken. Daten, Indikatoren und Karten zum Umweltzustand und zu Umweltbelastungen durch weitere Sektoren werden vom BAFU erfasst. Wichtig sind insbesondere die Nationale Grundwasserbeobachtung (NAQUA), die Nationale Beobachtung Oberflächengewässerqualität (NAWA) und das Nationale Beobachtungsnetz für Luftfremdstoffe (NABEL). Im Bereich Boden und Biodiversität betreiben das BAFU und das BLW gemeinsam das Monitoring. Dazu gehören das Monitoringprogramm «Arten und Lebensräume Landwirtschaft» - ALL-EMA und die Nationale Bodenbeobachtung (NABO).

Nationales Agrarumweltmonitoring

Für die meisten Agrarumweltindikatoren des nationalen Agrarumweltmonitorings existieren Zeitreihen, die bis ins Jahr 1990 zurückreichen. Die Berechnung der meisten dieser Indikatoren erfolgt durch Agroscope.

Regionales und betriebsbezogenes Agrarumweltmonitoring

Von 2009 bis 2022 basierte das regionale und betriebsbezogenes Agrarumweltmonitoring auf der Zentralen Auswertung von Agrarumweltindikatoren (ZA-AUI). Rund 300 landwirtschaftliche Betriebe erfassten dazu umfangreiche Daten. Ab 2023 liefert das Monitoring des Agrarumweltsystems Schweiz (MAUS) die entsprechenden Daten. Es nutzt soweit möglich verfügbare Daten. Dazu gehören unter anderem Daten aus dem agrarpolitischen Informationssystem AGIS sowie Applikationen HODUFLU zur Erfassung von Hofdüngerflüssen. Fehlende Informationen zur Berechnung der Indikatoren werden zusätzlich erhoben. Agroscope führt das regionale und betriebsspezifische Agrarumweltmonitoring in enger Zusammenarbeit mit dem BLW durch. Begleitet werden die Arbeiten durch die Begleitgruppe Agrarmonitoring ZA-BH und MAUS.

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