Boden ist die Existenzgrundlage der Menschheit. Es vergehen Jahrtausende, bis aus Fels und Geröll durch natürliche Prozesse ein Boden entsteht. In jahrhundertelanger mühsamer Arbeit haben unsere Vorfahren die heutigen fruchtbaren Böden dem Wald abgerungen. Der Boden wird von vielen Seiten bedroht und ist dadurch verletzlich. Deshalb ist sein Schutz ein zentrales Anliegen der Landwirtschaft.
Böden sind Produktionsgrundlage für die Land- und Forstwirtschaft und den Gartenbau. Sie können Wasser und Nährstoffe sowie organische Substanz und Energie speichern. Ausserdem filtern sie Wasser, wandeln Gase um und sind Genpool und Behausung für eine unvorstellbar grosse Anzahl unterschiedlicher Organismen. Als Um- und Aufbauer wirken viele dieser Organismen an der Entstehung des Bodens mit und sind ein unverzichtbares Glied im Stoffkreislauf der Natur.
Die Landwirtschaft hat ein enges Verhältnis zum Boden. Bei der Bewirtschaftung nutzen die Landwirte die Böden. Sie sind bestrebt, deren Fruchtbarkeit zu steigern und langfristig zu erhalten. Nur so kann die ständig anwachsende Weltbevölkerung ernährt werden.
Der Bestand und die Fruchtbarkeit der Böden werden aber von verschiedenen Seiten bedroht. Ein wichtiger Aspekt ist der quantitative Bodenverlust wegen Siedlungszwecken. In diesem Fall sind die Böden endgültig der landwirtschaftlichen Nutzung entzogen. Dazu kommt der qualitative Aspekt. Böden werden durch Schadstoffeinträge über Luft und verschiedene landwirtschaftliche Praktiken verschmutzt. Andere Probleme sind der Rückgang der organischen Substanz in einigen landwirtschaftlichen Böden, die Bodenverdichtung als Folge unsorgfältiger Bodenbearbeitung sowie der Bodenverlust durch Erosion.
Im Schweizer Mittelland gibt es teilweise sehr produktive Böden. Es ist wichtig, zu diesen Sorge zu tragen und sie optimal zu nutzen. Zentral verwaltete Bodendaten erlauben die optimale Planung und Bewirtschaftung der Böden. Die landwirtschaftlich genutzten Böden der Schweiz sollten bodenkundlich erfasst werden, soweit das noch nicht gemacht wurde. Der Zustand der aktuellen physikalischen, chemischen und biologischen Belastung der Böden ist zu erheben.
Darüber hinaus muss die Belastbarkeit der Böden systematisch erforscht und beschrieben werden. Auf der Basis dieser Kenntnisse können Empfehlungen für angepasste nachhaltige Nutzungen abgegeben werden. Dies ermöglicht, die Vielfalt an Bodenfunktionen optimal zu nutzen und kommenden Generationen zu übergeben.
Vollzugshilfe Modul Bodenschutz
Das Modul Bodenschutz der Vollzugshilfe Umweltschutz in der Landwirtschaft wurde gemeinsam vom BAFU und BLW herausgegeben. Es wurde in enger Zusammenarbeit mit den kantonalen Ämtern für Umweltschutz und für Landwirtschaft, der KVU (Konferenz der Vorsteher der Umweltschutzämter der Schweiz) und der KOLAS (Konferenz der Landwirtschaftsämter der Schweiz) erarbeitet. Die Vollzugshilfe erläutert die gesetzlichen Grundlagen für das Modul Bodenschutz mit den beiden Bereichen Erosion und Bodenverdichtung. Sie stellt den aktuellen Stand der Technik bei der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung des Bodens dar.
Das BLW hat ein Bodenkonzept erarbeitet, um die Auswirkungen der Agrarpolitik auf die landwirtschaftlichen Tätigkeiten und den Boden beurteilen zu können.
Dieses Konzept bildet die Basis für die Aktivitäten des BLW im Bereich Boden. Einen wichtigen Teilschritt bilden die bodenkundlichen Grundlagen, welche das BLW zusammen mit den Eidg. Forschungsanstalten Zürich-Reckenholz (FAL) und Changins (RAC) erarbeitet hat.
Ein weiterer wichtiger Teilschritt bestand darin, eine Erhebung des Ist-Zustandes in Bildung, Beratung und Vollzug im Bereich Erosion und Verdichtung in der schweizerischen Landwirtschaft durchzuführen, das Ergebnis zu bewerten und wo nötig Lösungsvorschläge für die Verbesserung der Situation zu erarbeiten. Diese Arbeit wurde im Rahmen einer Semesterarbeit am BLW durchgeführt.
Weiterführende Informationen
Letzte Änderung 04.03.2021
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