Bodenschutz in der Landwirtschaft
Böden sind eine der wichtigsten Produktionsgrundlagen in der Landwirtschaft und müssen dementsprechend nachhaltig bewirtschaftet werden.

Nachhaltige Bodennutzung in der Landwirtschaft
Böden sind eine der wichtigsten Produktionsgrundlagen in der Landwirtschaft. Für eine nachhaltige Lebensmittelproduktion müssen Böden sorgsam bewirtschaftet werden, damit auch zukünftige Generationen die Böden nach ihren Ansprüchen nutzen können. Das Wissen um die Eigenschaften und den Zustand der Böden ist eine Grundvoraussetzung für deren standortangepasste Nutzung und damit den Erhalt der Bodenfruchtbarkeit.
Böden sind die Grundlage unserer Ernährung
Böden sind Produktionsgrundlage für die Land- und Forstwirtschaft. Sie stellen Wasser und Nährstoffe für das Pflanzenwachstum zur Verfügung. Ausserdem filtern sie Wasser, speichern Kohlenstoff und sind Genpool und Behausung für eine unvorstellbar grosse Anzahl unterschiedlicher Organismen. Als Um- und Aufbauer wirken viele dieser Organismen an der Entstehung der Böden mit und sind ein unverzichtbares Glied im Stoffkreislauf der Natur.
Um den Umgang mit Böden nachhaltig zu gestalten hat der Bund die «Bodenstrategie Schweiz» erarbeitet. Die Vision dieser Strategie ist es, die Funktionen der Böden dauerhaft zu gewährleisten. Dadurch können auch zukünftige Generationen diese für ihre Bedürfnisse nutzen.
Bodenfruchtbarkeit ist gefährdet
Der Bestand und die Fruchtbarkeit der Böden sind von verschiedenen Seiten unter Druck. Ein wichtiger Aspekt ist der quantitative Bodenverlust durch Überbauungen und Versiegelungen. Dadurch werden Böden endgültig der landwirtschaftlichen Nutzung entzogen. Qualitativ werden Böden in ihrem Produktionspotential durch Schadstoffeinträge, intensive Bodenbearbeitung aber auch mittels Bodenverlust durch Erosion beeinträchtigt. Der schleichende Rückgang an organischer Bodensubstanz verringert zudem die Resilienz gegenüber zukünftig vermehrt auftretenden Klimaereignissen wie Trockenheit oder Starkniederschlägen.
Die nationale Bodenbeobachtung (NABO) überprüft regelmässig an über 100 Standorten den Zustand der Böden. Der Bund veröffentlicht die Daten dazu und richtet den Bodenschutz dementsprechend aus. Die landwirtschaftlich wertvollsten Böden sind durch den «Sachplan Fruchtfolgeflächen» geschützt. Die Kantone sind dafür verantwortlich, dass ein Mindestmass an Fruchtfolgeflächen in jedem Kanton erhalten bleibt. Dadurch kann selbst in schweren Mangellagen ein gewisser Grad an Selbstversorgung in der Schweiz sichergestellt werden.
Bodeninformationen fehlen
Im Schweizer Mittelland gibt es teilweise sehr produktive Böden. Es ist wichtig, zu diesen Sorge zu tragen und sie standortangepasst zu nutzen. Die Verfügbarkeit von Bodendaten ist dazu unerlässlich. Bisher stehen aber bloss für 13% der Fruchtfolgeflächen Daten in genügender Qualität zur Verfügung. Deshalb erarbeitet der Bund ein Vorgehen für die einheitliche Kartierung der Böden der Schweiz. Das seit 2020 aktive «Kompetenzzentrum Boden» testet dafür neue Prozesse und digitale Technologien, welche eine effiziente Erhebung von Bodeninformationen ermöglichen. Nur wenn Bodeneigenschaften von Bewirtschaftungsparzellen verfügbar sind, kann eine standortangepasste Nutzung erfolgen.
Bestehende Hilfsmittel
Verschiedene Hilfsmittel stehen landwirtschaftlichen Betrieben beratend zur Verfügung, um einen schonenden Umgang mit den Böden zu erleichtern. Mittels dem «Humusbilanzrechner» kann ein Betrieb den Eintrag und Abbau von organischem Material unter Berücksichtigung der angebauten Kulturen und der Bewirtschaftungsweise auf seinen Flächen abschätzen. Das Risiko von Verdichtungsschäden kann mit Hilfe des Tools «Terranimo» verringert werden. Dabei kann die maximale Tragfähigkeit eines Bodens unter Berücksichtigung des Bodentyps, der Bodenfeuchte und der Maschinenkombination bei der Befahrung simuliert werden. Besonders erosionsanfällige Flächen können mit der Hilfe der Erosionsrisikokarte bestimmt werden. Mit der Verwendung des «CT-Tools» kann die Auswirkung der vorgesehenen Bewirtschaftung auf das Erosionsrisiko abgeschätzt und dadurch die Gefahr von Erosion verkleinert werden. Den generellen Zustand der Bodenstruktur kann ein Landwirtschaftsbetrieb mit Hilfe der «Spatenprobe» selber im Feld bestimmen. Dadurch kann er den Einfluss der getroffenen Bewirtschaftungsmassnahmen auf seine Böden beobachten und dementsprechend anpassen.
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