Phosphor

Phosphor (P) ist – wie Stickstoff und Kalium – ein Hauptnährstoff der Pflanzen. P-Verbindungen spielen bei verschiedenen wichtigen physiologischen und biochemischen Vorgängen eine entscheidende Rolle. Eine gute Versorgung der Böden mit Phosphor in pflanzenverfügbarer Form ist eine wichtige Voraussetzung für gute Erträge von einwandfreier Qualität.

Phosphor ist ein unersetzlicher und zunehmend knapper Produktionsfaktor der Landwirtschaft. Während vor allem in der südlichen Hemisphäre grosse Landwirtschaftsflächen zu wenig gut mit Phosphor versorgt sind, tendieren viele Flächen in den industrialisierten Ländern wie der Schweiz zu übermässiger P-Anreicherung. In der Schweiz haben die P-Überschüsse seit 1990 sehr stark abgenommen. Seit 2000 gehen die Überschüsse jedoch kaum weiter zurück. So lange Phosphor in Böden gut gebunden bleibt, kann dies als Vorsorge für Zeiten reduzierter Zufuhr betrachtet werden. Allerdings steigt mit zunehmendem P-Gehalt im Boden auch die Gefahr, dass Phosphor in Gewässer und andere ökologisch sensible Lebensräume gelangt.

Gelangt zu viel Phosphor in stehende Gewässer, entsteht dort ein Umweltproblem. In den schweizerischen Seen ist Phosphor der limitierende Faktor, also derjenige Nährstoff, der das Pflanzenwachstum begrenzt. Während in der Landwirtschaft ein hoher Pflanzenertrag mehr Nahrung für Tier und Mensch bedeutet, wirkt sich das mit steigendem P-Eintrag zunehmende Algenwachstum im Seewasser negativ aus. Das überschüssige Pflanzenmaterial sinkt, wenn es abgestorben ist auf den Seegrund ab und wird durch Bakterien und Pilze unter Verbrauch von Sauerstoff abgebaut. In einem nährstoffreichen See kann dies in der Tiefe zu einer vollständigen Sauerstoffzehrung führen, was das Leben vieler Lebewesen gefährdet. Auf diese Weise wird der Lebensraum für alles höhere Leben eingeschränkt.

Weitere Umweltprobleme im Zusammenhang mit dem Pflanzennährstoff Phosphor betreffen Moore, Trockenwiesen und andere empfindliche Lebensräume, welche auf ein nährstoffarmes Milieu angewiesen sind. Bereits geringe Nährstoffeinträge können solche Lebensräume gefährden und zur Verdrängung von besonderen Pflanzengesellschaften durch weit verbreitete Arten führen.

Zur Reduktion von P-Einträgen aus der Landwirtschaft wurden verschiedene Massnahmen ergriffen. Der ökologische Leistungsnachweis verlangt von den Landwirten beispielsweise die Einhaltung einer ausgeglichenen Nährstoffbilanz. In den Einzugsgebieten belasteter Seen wurden zudem im Rahmen von Projekten nach Artikel 62a des Gewässerschutzgesetzes spezielle Massnahmen zum P-Rückhalt eingeleitet. Die  P-Konzentration im Wasser der Schweizer Seen hat in den letzten Jahrzehnten stark abgenommen. Nur in wenigen Fällen wird das Umweltziel Landwirtschaft von maximal 20mg P/m3 Seewasser noch überschritten.

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Letzte Änderung 05.03.2018

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Samuel Vogel

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