Internationaler Saat- und Pflanzguthandel
Saatgut einer Pflanzensorte wird stets länderübergreifend produziert und vermarktet. Dazu muss es internationalen Standards genügen.

Integration in den Saatgutmarkt der EU
Der Handel von Saat- und Pflanzgut der wichtigsten Kulturpflanzenarten mit der EU erfolgt nach gleichen Standards. Entsprechend umfasst Anhang 6 des Agrarhandelsabkommens Schweiz-EU:
- Getreidesaatgut
- Öl- und Faserpflanzensaatgut
- Futterpflanzensaatgut
- Betarübensaatgut
- Kartoffelpflanzgut
- Vermehrungsmaterial und Pflanzgut von Reben
Gemeinsamer Sortenkatalog der EU
Sorten im Gemeinsamen Sortenkatalog der EU sind auch in der Schweiz zugelassen. Ebenso werden Schweizer Sorten im EU-Sortenkatalog eingetragen.
Etikettierung
OECD Seed Schemes
Die OECD-Saatgutsysteme sind ein internationales Regelwerk zur Produktion und Anerkennung von Saatgut. Landwirtschaftliche Kulturpflanzenarten sind in «Schemes» gruppiert. OECD-Etiketten ermöglichen den weltweiten Handel mit Saatgut. Die Schweiz nimmt an den Schemes für die wichtigsten Kulturpflanzenarten teil:
- Futterpflanzenarten (engl. grass and legume seed)
- Öl- und Faserpflanzenarten
- Getreidearten
- Mais
- Sorghumarten
- Gemüsearten
Die OECD führt eine Sortenliste. Diese enthält alle Sorten der Mitgliedstaaten. Die OECD-Sortenliste ist den nationalen Sortenkatalogen und -listen in der Schweiz nicht gleichgestellt.
OECD-Saatgutsysteme kommen für international gehandeltes Saatgut zum Einsatz. Sie erfordern den Nachkontrollanbau des produzierten Saatguts. Im Schweizer Saatgutrecht und in den EU-Richtlinien ist dies nicht vorgeschrieben.
Die EDSP-Anerkennungsstelle Agroscope Standort Reckenholz (Zürich) führt auf Anfrage die OECD-Zertifizierung von Saatgut durch.
Etikettierung

Weiterführende Informationen
Inhaltsverzeichnis
Kontakt bei Fragen
Eidgenössischer Dienst für Saat- und Pflanzgut EDSP
Schwarzenburgstrasse 165
Schweiz - 3003 Bern

