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Veröffentlicht am 13. Juni 2025

Wasser in der Landwirtschaft

Wasser ist ein unentbehrliches Produktionsmittel. In der Schweiz fällt der Niederschlag für die Landwirtschaft in vergleichsweise günstiger Menge und zeitlicher Verteilung an. Mit dem Klimawandel nehmen jedoch Sommertrockenheit und Starkniederschläge zu. Weiter beeinflusst die Landwirtschaft auch die Wasserqualität.

Eine Bewässerungsanlage besprüht ein Salatfeld im Mittelland

Der Klimawandel beeinflusst den Wasserhaushalt

Ein grosser Teil der jährlichen Niederschlagsmenge fällt als Schnee in den Alpen an und speist später die Flüsse. Regional bestehen grosse Unterschiede in der Niederschlagsmenge. Im Rhônetal beträgt die durchschnittliche Niederschlagsmenge gebietsweise nur 550 bis 700 mm pro Jahr. In den Voralpen, auf der Alpensüdseite und über den westlichen Jurahöhen erreicht sie bis zu 2000 mm pro Jahr.

Der Klimawandel stellt die Schweiz vor neue Herausforderungen in Bezug auf ihre Wasserressourcen. Die Gletscher, die als wichtige Wasserspeicher fungieren, schmelzen zunehmend. Dies wird die Verfügbarkeit von Wasser in den Sommermonaten, wenn der Bedarf am höchsten ist, erheblich beeinträchtigen.

Die Niederschlagsmuster unterliegen ebenfalls einem Wandel. Es wird davon ausgegangen, dass extreme Wetterereignisse wie heftige Regenfälle und längere Dürreperioden häufiger auftreten. Daher gewinnen regionale Wasserbewirtschaftungspläne und Massnahmen zur Steigerung der Wassernutzungseffizienz an Bedeutung. Landwirtschaftliche Betriebe müssen immer mehr die Verfügbarkeit von Wasser planen. Sie müssen auch Massnahmen zur Wasserspeicherung ergreifen.

Eine wichtige Rolle spielt die Landwirtschaft auch bei der Wasserqualität

Ein grosser Teil unseres Trinkwassers stammt aus Niederschlägen, die auf landwirtschaftlichen Flächen in das Grundwasser einsickern. Der Boden spielt dabei eine zentrale Rolle im Reinigungsprozess und trägt entscheidend zur hohen Qualität unseres Trinkwassers bei. Allerdings gelangen auch bei guter landwirtschaftlicher Praxis Nährstoffe und Pflanzenschutzmittel aus der Landwirtschaft in die Gewässer. Das Bundesamt für Landwirtschaft unterstützt Gewässerschutzprojekte von Kantonen, um diese Einträge zu reduzieren und die Wasserqualität zu schützen.

Standortangepasste Landwirtschaft

Die Verfügbarkeit von Wasser, der richtige Umgang damit, die Bewirtschaftung organischer Böden und Feuchtgebiete, die Gestaltung von Uferzonen sowie der Hochwasserschutz hängen stark vom Standort ab. Daher spielt Wasser eine entscheidende Rolle in der standortgerechten Landwirtschaft.

Wasserstress-Fussabdruck der Schweiz

Der Wasserstress-Fussabdruck misst den globalen Wasserverbrauch der Schweiz, wobei die Wasserknappheit in den Produktionsregionen berücksichtigt wird. Ein bedeutender Faktor hierbei ist der durch Importe verursachte Wasserstress, während der inländische Wasserstress eine untergeordnete Rolle spielt. Der Grund dafür ist, dass die Wasserressourcen in den jeweiligen Ländern entsprechend ihrer Knappheit bewertet werden, während die Schweiz nur einen geringen Anteil des verfügbaren Wassers selbst nutzt. Besonders relevant für den Wasserstress-Fußabdruck importierter Waren sind Erzeugnisse wie Baumwolle, Obst und Gemüse (z. B. Mandeln, Tomatenpüree, Orangen), Getreide, Wein und andere landwirtschaftliche Produkte. Durch eine bewusste Auswahl von Produkten und deren Herkunft sowie die Reduzierung von Lebensmittelverschwendung lässt sich der Wasserstress-Fußabdruck verringern.

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