Die Charta des Landschaftspark Binntal war eine wertvolle Grundlage für die Erarbeitung des LQ-Projektes Binntal. Die partizipativ erarbeitete Charta beinhaltet eine sorgfältige Beschreibung der Landschaftsräume und die Landschaftsvision 2025, von der auch die Landschaftsziele für das LQ-Projekt abgeleitet wurden.
Die Stärken der Landschaft im Perimeter liegen in den vielfältigen Natur- und Kulturlandschaften, die einen hohen Erholungswert aufweisen: Von Obstbäumen, über reich strukturiertes Grünland bis zu Äckern sind im Binntal sehr vielfältige Landschaftselemente anzutreffen. Das Sömmerungsgebiet ist relativ unbeeinträchtigt, ohne Infrastrukturen aus Massentourismus. Das Landschaftsbild wurde einst stark von den mit Getreide angebauten Äckern geprägt. Der Ackerbau ist beinahe verschwunden. Aber an den Südhängen des Binntals wird noch vereinzelt Bergackerbau betrieben.
Die Arbeitsbelastung der verbleibenden Betriebe ist sehr hoch. Die Flächen in peripheren Gebieten und steilen, schwierig zu bewirtschaftenden Lagen drohen aufgegeben zu werden. Anderseits werden an gut und intensiver bewirtschaftbaren Standorten die prägenden Landschaftsstrukturen ausgeräumt oder nicht mehr gepflegt.
Das LQ-Projekt Binntal setzt sich zum Ziel, den offenen, strukturreichen Charakter der Landschaft und das vielfältige und kleingliedrigen Nutzungsmosaik zu erhalten. Die Offenhaltung ist ein wichtiges Ziel. Wo nötigt werden punktuell Strukturelemente wie Äcker und Holzzäune gefördert.
Im Regionalen Naturpark Binntal wird der Schutz der wertvollen Lebensräume und besonders schönen Landschaft mit der wirtschaftlichen Entwicklung verknüpft. Diese Zielsetzung passt perfekt zu den Absichten des LQ-Projektes: Der sanfte Tourismus und das Gewerbe im Binntal profitieren vom Einsatz der Landwirte für die Landschaftspflege.