Meloidogyne Arten
Meloidogyne chitwoodi, M. enterolobii und M. fallax sind Nematodenarten (Fadenwurmarten), welche von Auge nicht sichtbar sind. Sie leben im Boden und haben ein sehr breites Wirtspflanzenspektrum von über 400 Pflanzenarten. Ihr Vorkommen in Erdböden kann zu massiven Ernteausfällen führen und einen Anbau von Wurzelgemüse nahezu verunmöglichen.

Steckbrief

Trivialname: Wurzelgallennematoden
Typ: Nematode (Fadenwurm)
Einstufung: Quarantäneorganismus (Melde- und bekämpfungspflichtig)
Aktueller Befall in der Schweiz: Ja (alle drei Schadorganismen wurden bereits in der Schweiz nachgewiesen)
Wirtspflanzen: >400
Weitere Informationen zu Meloidogyne enterolobii, Meloidogyne fallax und Meloidogyne chitwoodi auf EPPO Global Database.
Erkennung
Aussehen des Schadorganismus
Nematoden sind von Auge nicht sichtbar. Es braucht Laboranalysen, um die verschiedenen Arten voneinander unterscheiden zu können.
Wirtspflanzen und Schadbild
Die drei Wurzelgallennematoden-Arten der Gattung Meloidogyne spp. können zu Qualitätseinbussen oder einem Totalausfall der Ernte führen.
Oberirdische Schadsymptome der Pflanzen (Minderwuchs und Welke) sind meistens geringer als die unterirdischen Schäden. Die verursachten Verletzungen an Pflanzenwurzeln dienen als Eintrittspforten für Sekundärinfektionen durch Pilze oder Bakterien.
M. chitwoodi und M. fallax können in der Schweiz im Freiland den Winter sicher überdauern, bei M. enterolobii kann dies nicht ausgeschlossen werden. Je nach Klima- und Witterungsbedingungen entwickeln sich im Freiland pro Jahr zwei bis drei Generationen. Die beiden polyphagen Nematoden-Arten, M. chitwoodi und M. fallax, können über 400 Pflanzenarten befallen, darunter Gemüse- und Getreidearten. Häufig werden sie an Kartoffeln, Karotten, Tomaten, Rüben, Rasengräsern, Erdbeeren, Salat, Luzerne und Schwarzwurzeln nachgewiesen.

Verbreitung
Verbreitungswege
Die Verbreitung der Fadenwürmer erfolgt durch infiziertes Pflanzenmaterial, kontaminierter Erde an Maschinen oder Schuhen sowie befallenen Kompost und Mutterboden (welcher nicht ausreichend dekontaminiert wurde). Die natürliche Ausbreitung der Fadenwürmer ist sehr gering. M. enterolobii bewegt sich beispielsweise nur circa 1 bis 2 Meter pro Jahr mit eigener Kraft im Boden weiter.
Verbreitung in der Schweiz
Alle drei Nematodenarten sind in unterschiedlichen Kantonen nachgewiesen worden.
Prävention und Kontrolle
Es gilt eine Melde- und Bekämpfungspflicht. Bei einem Verdacht ist umgehend der zuständige Kantonale Pflanzenschutzdienst zu kontaktieren.
Aktuell gibt es eine nationale Gebietsüberwachung, wobei jährlich Bodenproben aus verschiedenen Betrieben in der Schweiz analysiert werden.
Die Einfuhr von kontrolliertem Boden und Kompost sowie die gründliche Reinigung von Maschinen, Arbeitsbekleidung und Schuhen sind wichtige Massnahmen zur Risikominimierung eines Befalls.
Weiterführende Informationen
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Eidg. Pflanzenschutzdienst EPSD
Schwarzenburgstrasse 165
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