Vielfalt der Nutzpflanzen
Die Vielfalt der Nutzpflanzen ist Teil der Biodiversität. Sie ist eine Grundlage für die Ernährungssicherheit. Der Bund engagiert sich auf nationaler und internationaler Ebene für die Erhaltung und die nachhaltige Nutzung der Vielfalt.
Vielfalt, ein Erbe
Wo finden wir noch traditionelle Sorten? Wie den Apfel «Berner Rosen»? Oder die Zwiebel «Jaune plat du Vully»? Viele alte Sorten können mit modernen in Bezug auf Ertrag oder Lagerfähigkeit nicht mithalten. Sie drohen zu verschwinden. Doch die Vielfalt der Nutzpflanzen ist ein kulturelles Erbe. Manche Sorten sind mit Bräuchen verknüpft. Sind sie einmal verloren, sind sie für immer verloren.

Vielfalt, eine Versicherung
Klimawandel, neue Krankheiten und Schädlinge: Die pflanzliche Produktion muss sich laufend neuen Herausforderungen stellen. Für diese Herausforderungen braucht die Züchtung vielfältiges Ausgangsmaterial. Die Schweiz erhält in der Nationalen Genbank tausende Sorten. Die Eigenschaften dieser Sorten werden in Zusammenarbeit mit verschiedenen Organisationen beschrieben.
Im Nationalen Informationssystem PGREL-NIS sind diese Beschreibungsdaten öffentlich zugänglich. Das Wissen über die Sorten ist eine wichtige Voraussetzung für die Nutzung, sei es direkt oder in der Züchtung.
Genetische Vielfalt, Teil der Biodiversität
Die Biodiversität hat verschiedene Ebenen. Eine Ebene ist die genetische Vielfalt, die Vielfalt innerhalb einer Art. Sie bildet eine wichtige Grundlage für die Ernährungssicherheit.
Die direkte Nutzung von alten Sorten, Raritäten und vernachlässigten Kulturen bringt Vielfalt auf die Äcker und Teller. Das fördert eine abwechslungsreiche Produktion und erfreut die Konsumenten.

Nationales Engagement
Herzstück der Aktivitäten auf nationaler Ebene ist der Nationale Aktionsplan zur Erhaltung und nachhalten Nutzung der pflanzengenetischen Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft (NAP-PGREL). Er orientiert sich am Globalen Aktionsplan der Welternährungsorganisation. Der Aktionsplan fördert die Erhaltung und Nutzung der genetischen Vielfalt der Kulturpflanzen und ihrer Verwandten.
Sorten für die Produktion müssen hohe Anforderungen erfüllen. Mit der Regelung für Nischensorten fördert der Bund die Sortenvielfalt im Anbau. Diese Nischensorten müssen weniger hohe Anforderungen erfüllen.
Internationales Engagement
Die Schweiz hat sich mit einem internationalen Vertrag verpflichtet, die Vielfalt der eigenen Nutzpflanzen zu erhalten. Die Schweiz ist in europäischen Arbeitsgruppen vertreten, in denen die Erhaltung über die Landesgrenzen hinweg koordiniert wird.
Der Bund setzt sich international für einen einfachen Zugang zu den Pflanzen und für einen gerechten Vorteilsausgleich ein.