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Veröffentlicht am 11. November 2025

Produktionssystembeiträge

Mit den Produktionssystembeiträgen fördert der Bund besonders naturnahe, umwelt- und tierfreundliche Produktionsformen in der Schweizer Landwirtschaft. Auf dieser Seite finden Sie eine Übersicht zu den Produktionssystembeiträgen und wichtige Merkblätter dazu.

Hof und Landschaft

Was wird unterstützt

Die Produktionssystembeiträge unterstützen die biologische Landwirtschaft, den umweltschonenden Pflanzenschutz, den Erhalt der Bodenfruchtbarkeit, den effizienten Stickstoffeinsatz und das Tierwohl. Die einzelnen Produktionssystembeiträge sind auf dieser Seite unter den genannten Themen zu finden.

Biologische Landwirtschaft

Mit diesem Produktionssystembeitrag fördert der Bund die biologische Landwirtschaft als besonders ressourcenschonende Produktionsform. Auf Biobetrieben werden die natürlichen Kreisläufe und Prozesse berücksichtigt. Beispielsweise wird für die Regulierung von Schaderregern auf ein Massnahmenkonzept mit geeigneter Arten-, Sorten- sowie Fruchtfolgewahl und mechanische Bekämpfungsmassnahmen gesetzt. Chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel werden nicht eingesetzt. Auch in der Tierhaltung gelten strengere Anforderungen in Bezug auf die Haltung und Fütterung. Es gelten die Bestimmungen der Artikel 3, 6–16h und 39–39h der Bio-Verordnung.

Weizenfeld mit Mohnblumen und Kornblumen

Umweltschonender Pflanzenschutz

Das Ziel dieser Massnahmen ist es, die Risiken durch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft zu reduzieren. Dadurch sollen negative Auswirkungen auf die Umwelt möglichst tief gehalten werden.

Verzicht auf Pflanzenschutzmittel im Ackerbau

Fünf Mohnblumen in einem Gerstenfeld
Dieser Produktionssystembeitrag honoriert den weitgehenden Verzicht auf den Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel bei Ackerkulturen. Dieser Verzicht gilt für alle Flächen einer Kultur auf dem gesamten Betrieb.

Verzicht auf Insektizide und Akarizide im Gemüse- und Beerenanbau

Erdbeeren, die im Folientunnel angebaut werden.
Dieser Produktionssystembeitrag fördert den Verzicht auf den Einsatz von Insektiziden und Akariziden beim Anbau von einjährigem Freilandgemüse sowie einjährigen Beeren.

Verzicht auf Insektizide, Akarizide und Fungizide nach der Blüte bei Dauerkulturen

Frisch geerntete Äpfel in einem Behälter
Im Rebbau, Obstbau sowie im mehrjährigen Beerenanbau honoriert dieser Produktionssystembeitrag den weitgehenden Verzicht auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln nach der Blüte. Dies reduziert den Einsatz von Insektiziden, Akariziden und Fungiziden. Bio-taugliche Wirkstoffe sind erlaubt, wobei es bei Kupfer Einschränkungen gibt.

Verzicht auf Herbizide im Ackerbau und in Spezialkulturen

Junges Maisfeld mit Striegelspuren und Baum in der Ferne
Dieser Produktionssystembeitrag unterstützt den Verzicht von Herbiziden in Ackerkulturen mittels Ersatz durch mechanische Unkrautbekämpfung oder andere agronomische Lösungen. Die Massnahme ist gesamtbetrieblich auf allen Flächen einer Kultur anzuwenden.

Verzicht auf Herbizide in Dauerkulturen

Junger Weinberg auf Terrassen und Dorf im Hintergrund
Mit diesem Beitrag wird der Ersatz von Herbiziden in Dauerkulturen durch mechanische Unkrautbekämpfung oder andere agronomische Lösungen unterstützt. Die gezielte Behandlung mit Blattherbiziden direkt um den Stock beziehungsweise um den Stamm ist erlaubt.

Nützlingsförderung

Marienkäfer auf Gerste
Dieser Produktionssystembeitrag honoriert das Anlegen von Nützlingsstreifen. Damit soll der biologische Pflanzenschutz gestärkt und der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln reduziert werden. Die Massnahme gilt für die Tal- und Hügelzone bei Acker- und Dauerkulturen.

Bewirtschaftung von Dauerkulturen mit biologischen Hilfsmitteln (nach Bio-Verordnung)

Apfelbäume in einer Reihe
Dieser Beitrag fördert den biologischen Anbau auf einzelnen oder mehreren Flächen eines Betriebs im Rebbau, Obstbau, mehrjährigen Beerenbau sowie bei Permakulturflächen. Ziel ist es, Betriebe, die einen Wechsel vom konventionellen zum biologischen Anbau ins Auge fassen, gezielt zu unterstützen.

Bodenfruchtbarkeit

Diese beiden Produktionssystembeiträge fördern bodenschonende Produktionsmethoden, wie zum Beispiel eine möglichst durchgehende Bodenbedeckung oder pfluglose Anbauverfahren. Dies hilft, die Fruchtbarkeit der landwirtschaftlich genutzten Böden zu erhalten.

Angemessene Bedeckung des Bodens

Feld mit Sorghum und Buchweizen als Gründüngung
Dieser Produktionssystembeitrag unterstützt eine möglichst lange und nahtlose Bedeckung des Bodens durch Vegetation. Eine angemessene Bodenbedeckung verbessert die Bodenfruchtbarkeit mittels Humusaufbau und verringert das Erosions- und Verdichtungsrisiko. Die Wasserspeicherkapazität eines Bodens wird dadurch ebenfalls verbessert.

Schonende Bodenbearbeitung von Hauptkulturen auf der Ackerfläche

Aussaat von Buchweizen
Dieser Beitrag unterstützt bodenschonende Anbauverfahren wie Direktsaat, Streifensaat und Mulchsaat. Auf mindestens 60 Prozent der offenen Ackerfläche eines Betriebs wird kein Pflug eingesetzt. Durch die reduzierte Bodenbearbeitung erhöht sich der Humusgehalt. Dies wirkt sich positiv aus auf Bodenstruktur, Wasser- und Nährstoffhaushalt sowie die biologische Aktivität eines Bodens.

Effizienter Stickstoffeinsatz

Pflanzen von Eiweisserbsen
Dieser Beitrag fördert den effizienten Einsatz von Stickstoffdüngern im Ackerbau. Durch eine optimierte Stickstoffverteilung innerhalb des Betriebs wird das Risiko von Stickstoffverlusten in die Umwelt vermindert. Um die Programmanforderungen zu erfüllen, darf gesamtbetrieblich die Zufuhr an Stickstoff 90 Prozent des Bedarfs der Kulturen nicht übersteigen.

Tierhaltung

Mit diesen Beiträgen fördert der Bund eine besonders tierfreundliche und naturnahe Tierhaltung.

BTS - Besonders tierfreundliche Stallhaltungssysteme

Hühner auf einer Wiese
Der Tierwohlbeitrag BTS unterstützt Besonders Tierfreundliche Stallhaltungssysteme, welche die Ansprüche der Nutztiere noch stärker berücksichtigen als die gesetzlichen Mindestanforderungen. Als besonders tierfreundlich gelten Mehrbereich-Haltungssysteme mit Fress- und Liegebereichen. Die Tiere werden in Gruppen gehalten und können sich frei bewegen. Rückzugs- und Beschäftigungsmöglichkeiten sowie viel Tageslicht im Stall sind weitere Programmanforderungen.

RAUS - Regelmässiger Auslauf im Freien

Zwei Schafe auf der Weide
RAUS steht für «Regelmässiger AUSlauf ins Freie». Mit diesem Tierwohlbeitrag muss den Tieren das ganze Jahr über regelmässig Auslauf im Freien gewährt werden.

Weidebeitrag

Zwei weidende Kühe mit Löwenzahnfeldern im Hintergrund
Dieser Tierwohlbeitrag für Tiere der Rindergattung fördert eine Tierhaltung mit besonders viel Auslauf und Weide. Dazu gehört, dass die Tiere während der Vegetationsperiode einen Grossteil ihrer Tagesration durch Weidefutter decken.

Längere Nutzungsdauer von Kühen

Kuh in Vordergrund, Nebel im Hintergrund
Dieser Beitrag fördert die längere Nutzungsdauer von Kühen. Betriebe profitieren von diesem Beitrag ab einer durchschnittlichen Anzahl von drei Abkalbungen bei Milchkühen und vier Abkalbungen bei anderen Kühen.

GMF - Graslandbasierte Milch- und Fleischproduktion

Landschaft mit Wiesen, Bäumen und blauem Himmel
Mit dem Beitrag wird eine standortgerechte Milch- und Fleischproduktion gefördert. Das Ziel ist eine effiziente und standortangepasste Grasnutzung in der Rindviehfütterung. Von diesem Beitrag profitieren Betriebe, die den Futterbedarf vorwiegend durch Gras, Heu, Emd und Grassilage decken.

Softwareanbieter für die GMF-Futterbilanz

Häufige Fragen

Weiterführende Informationen

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