Der Gesamtverbrauch 2019 erreichte 1 587.4 Mio. Eier, was einem Wachstum von 2.7% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dieser Verbrauch entspricht einem neuen Allzeitrekord. Neben 1000.4 Mio. Inlandeiern wurden 587.1 Mio. Eier importiert. Die inländische Produktion deckte 2019 63 % des gesamten Schweizer Eierbedarfs. Dieser Wert blieb gegenüber dem Vorjahr konstant. Mit 37% blieb der Anteil der Importe damit ebenfalls konstant.
Pro-Kopf-Verbrauch so hoch wie seit Jahren nicht mehr
Der statistische Eier-Verbrauch pro Kopf ist 2019 auf 184.4 Stück gestiegen. Das ist der höchste beobachtete Wert seit 2001 und ein Anstieg um rund drei Eier gegenüber 2018. Das bedeutet, dass jede Einwohnerin und jeder Einwohner der Schweiz im Durchschnitt mittlerweile ein halbes Ei pro Tag verbraucht.
Werden zusätzlich die versteckten Eierimporte in verarbeiteter Form wie z.B. in Biscuits, Teigwaren etc. berücksichtigt, würde sich der statistische Verbrauchswert auf über 199 Eier erhöhen. Dieser Wert entspricht jedoch einer groben Schätzung.
Hinweis: Der Pro-Kopf-Verbrauch resultiert aus einer Bilanzrechnung pro ortsansässige Bevölkerung (Produktion + Import - Export). Verluste entlang der Wertschöpfungskette (Food Waste, Verarbeitungsverluste) sowie der Einkaufstourismus wurden nicht heraus- bzw. einkalkuliert.
Konsumentinnen und Konsumenten kaufen weniger Bodenhaltung, aber mehr Import
Absatzseitig konnte der Schaleneiermarkt im Detailhandel weiter zulegen. Gegenüber dem Vorjahr wurden 2019 3,3 % mehr Eier abgesetzt. Mit 784 Mio. Eiern wurde knapp die Hälfte des Gesamtverbrauchs über den Detailhandel vermarktet, dem wichtigsten Absatzkanal. Von den 784 Mio. Eiern sind 267 Mio. Eier aus Freilandhaltung, 208 Mio. Eier aus Bodenhaltung, 126 Mio. Eier aus Biohaltung und 183 Mio. Eier wurden importiert. Den höchsten Zuwachs verzeichneten Schweizer Freiland- (+24,8 %) und Bioeier (+6,7 %). Diese Mehrproduktion ging zulasten von Schweizer Bodenhaltungseiern (-17,4 %). Importeier wurden ebenfalls um 6,3 % mehr eingekauft.
Zunahme der Produzentenpreise
Schweizer Legehennenhalter profitierten 2019 von der guten Marktsituation. Die Produzentenpreise stiegen 2019 durchschnittlich um 0,8 %. Für ein Bio-Ei erhielten die Produzenten 43.1 Rappen, für ein Freilandei 22.7 Rappen und für ein Bodenhaltungsei 21.6 Rappen. Gleichzeitig sind die Kosten für Importeier an der Grenze gesunken, importierte Verarbeitungs- und Konsumeier mit Standardgrösse 60.3 Gramm kosteten an der Grenze umgerechnet 11.6 bzw. 13.6 Rappen.
Im Schweizer Detailhandel wurden mehrheitlich sinkende Preise je Ei beobachtet. Insbesondere frische Freilandeier kosteten mit 59.3 Rappen pro Ei durchschnittlich 0,8 % bzw. einen halben Rappen weniger. Importeier waren ebenfalls günstiger und kosteten 23.6 Rappen pro Stück. Grössere Eierschachteln lohnten sich dabei für den Konsumenten. Ein Schweizer Freilandei in einer 10er-Packung kostete mit 56.6 Rappen rund 17 % weniger als ein Ei in einer 4er-Schachtel mit 68.5 Rappen pro Ei.
Im internationalen Vergleich ein geringerer Eierverbrauch
Im internationalen Vergleich der Versorgungsbilanzen anderer Ländern zeigt sich, dass Eier grundsätzlich ein fester Bestandteil im Ernährungsmix eines Schweizer Haushalts sind, jedoch in geringerem Masse, als dies beispielsweise in Deutschland und Österreich der Fall ist. Der statistische Verbrauchswert lag in diesen beiden Ländern im 2018 bei 235 bzw. 240 Eiern pro Kopf und Jahr. In Singapur wurde sogar ein Verbrauch von 358 Eier pro Kopf beobachtet, was nahezu dem Verbrauch von einem Ei pro Tag entspricht.
Aktualisiertes Dashboard und Infografik zum Schweizer Eiermarkt
Der Fachbereich Marktanalysen des Bundesamts für Landwirtschaft stellt die neusten Zahlen und Fakten zum Schweizer Eiermarkt in einem aktualisierten Dashboard und einer Infografik bereit. Hintergrundinformationen zur Infografik sind zudem in einem FAQ-Dokument aufbereitet. Die gesamten Datenreihen sind in einem strukturierten Excel-Dokument digital zugänglich.