Japankäfer – Aktuelle Situation in der Schweiz
Der Japankäfer (Popillia japonica) breitet sich in der Schweiz weiter aus. Im Sommer 2025 wurden sechs neue Befallsherde in den Kantonen Genf, Waadt, Solothurn und Luzern abgegrenzt. Im Tessin hat die Population zugenommen, und die ersten Schäden in Form von Produktions- und Qualitätsverlusten, hauptsächlich an Reben, wurden festgestellt.

Ausbreitung und aktuelle Befallsgebiete
Der Japankäfer (Popillia japonica) ernährt sich von über 400 Wirtspflanzen. Die erwachsenen Käfer fressen Blätter, Früchte und Blüten und können dadurch erheblichen Schaden verursachen. Die Larven ernähren sich hauptsächlich von Graswurzeln und gefährden so Grünflächen aller Art. Der Japankäfer stellt daher nicht nur ein Risiko für Betriebe dar, die Pflanzen produzieren oder mit Pflanzen handeln bzw. arbeiten, sondern gefährdet auch verschiedene landwirtschaftliche Kulturen sowie öffentliche Parks, private Gärten oder Sportanlagen.
- Nachdem sich der Japankäfer ab 2014 in Norditalien etabliert hatte, wurden 2017 erstmals Exemplare im Süden des Tessins gefangen, wo 2020 ein Befallsgebiet abgegrenzt wurde.
- Im Jahr 2023 wurde zudem je ein Befallsherd in den Kantonen Zürich und Wallis abgegrenzt.
- Im Jahr 2024 wurde eine kleine, isolierte Population im Kanton Schwyz entdeckt sowie eine weitere an der Grenze zwischen den Kantonen Basel-Landschaft und Basel-Stadt. Ebenfalls 2024 wurde im Wallis in der Nähe des bestehenden Befallsgebiets eine weitere kleine Population gefunden.
- Im Jahr 2024 wurden zudem einzelne Exemplare in den Kantonen Aargau, Luzern, Graubünden, Schaffhausen, Tessin, Uri, Wallis, Solothurn und Zürich gefangen, und zwar ausserhalb der abgegrenzten Gebiete (Befallsherde, Befallsgebiete und Pufferzonen). Viele dieser Funde wurden entlang oder in der Nähe von Verkehrsachsen (Strassen und Bahnlinien) registriert. Es handelt sich dabei wahrscheinlich um sogenannte «blinde Passagiere».
2025: Entwicklung in den Kantonen Tessin, Wallis und Graubünden
Zusätzlich zu den bereits in den Vorjahren bestätigten Populationen in den Kantonen Tessin, Wallis, Zürich, Basel und Schwyz wurden im Sommer 2025 in der Schweiz sechs neue Befallsherde (Tilgungszonen) offiziell abgegrenzt.
Diese befinden sich in den Kantonen Genf, Waadt (3 Herde), Solothurn und Luzern. In diesen Gebieten wurden amtliche Massnahmen ergriffen. Bei den Befallsherden der Vorjahre blieb die Zahl der in den Fallen gefangenen Käfer in den meisten Kantonen stabil oder ging in diesem Jahr zurück. Die kleine Population aus dem Jahr 2024 im Kanton Wallis hat jedoch im Vergleich zum Vorjahr deutlich zugenommen. Die Gründe für diese Entwicklungen der Populationen sind bislang noch unklar.
Die Eindämmungszone (Befallszone), welche die Kantone Tessin, Wallis und Graubünden umfasst, zeigt 2025 eine unterschiedliche Entwicklung. Im Wallis wurden weniger Käfer gefangen als im Vorjahr. Im Tessin hat die Population zugenommen, und erstmals kam es zu Schäden in Form von Ertrags- und Qualitätsverlusten, vor allem an Reben. In Graubünden wurden erstmals Käfer an der Grenze zum Tessin gefangen.

Publikation des Notfallplans
Der Notfallplan Nr. 7 «Japankäfer (Popillia japonica Newman): Überwachung und Bekämpfung» wurde im Mai 2025 veröffentlicht und wird im Verlauf des Winters weiter angepasst. Dieser Notfallplan beschreibt, wie die zuständigen Stellen sowie betroffene Unternehmen und Privatpersonen in der Schweiz bei einem Verdacht oder beim Auftreten eines Befallsherdes des Japankäfers reagieren müssen. Er enthält unter anderem Informationen zu den beteiligten Stellen, deren Zuständigkeiten und der Zusammenarbeit. Zudem listet er Bekämpfungsmassnahmen und -instrumente, Kommunikationsmassnahmen sowie organisatorische Schritte auf, um die Ausbreitung des Insekts zu tilgen oder einzudämmen.
Der Notfallplan beschreibt verschiedene mögliche Szenarien zur Entdeckung des Japankäfers in der Schweiz und legt die Schritte fest, die im Fall eines «blinden Passagiers» oder einer sich etablierenden Population einzuleiten sind. Das Dokument richtet sich in erster Linie an die zuständigen kantonalen Stellen und den Eidgenössischen Pflanzenschutzdienst.
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Japankäfer
Der Japankäfer (Popillia japonica) frisst über 400 verschiedene Nutz- und Zierpflanzen und gefährdet dadurch unsere Pflanzen in der Landwirtschaft, im Gartenbau und in der Umwelt.

Schädlinge und Krankheiten
Pflanzenkrankheiten und -schädlinge bedrohen Landwirtschaft und Wald. Das Auftreten von Quarantäneorganismen unterliegt daher der Melde- und Bekämpfungspflicht.
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Eidg. Pflanzenschutzdienst EPSD
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