Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO)
Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO)
Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (Food and Agriculture Organization of the United Nations, FAO) ist eine UNO-Sonderorganisation, die 1945 gegründet wurde. Ihr Sitz befindet sich in Rom. Die FAO zählt 194 Mitgliedsländer, zwei assoziierte Mitglieder und eine Mitgliedsorganisation, die Europäische Union. Die FAO spielt eine zentrale Rolle bei der weltweiten Koordination, der technischen Unterstützung und der Vernetzung der Forschung im Bereich der Ernährungssicherheit, der Existenzgrundlagen der ländlichen Bevölkerung und der nachhaltigen Nutzung und Verwaltung von natürlichen Ressourcen.
Die Schweiz, als Mitglied seit 1946, hat in mehreren FAO-Ausschüssen Einsitz, unter anderem im Ausschuss für Landwirtschaft, im Unterausschuss für die Viewirtschaft, dem Grundstoffausschuss, dem Forstausschuss, in der Fischereikommission und der Kommission für genetische Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft. Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) koordiniert die Arbeiten der Schweiz betreffend FAO, an denen sich andere Bundesämter beteiligen (Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit, Bundesamt für Umwelt, Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen). Die ständige Mission der Schweiz bei den Organisationen der Vereinten Nationen in Rom unterstützt diese Arbeiten.
Die thematischen Schwerpunkte der Schweiz sind:
Nachhaltige Ernährungssysteme einschliesslich Biodiversität, Agrarökologie, Böden, genetischen Ressourcen und Tierzucht.
Die FAO spielt eine zentrale Rolle bei der weltweiten Koordination für die Ernährungssicherheit. Dazu hat sich die FAO die folgenden strategischen Ziele gesetzt:
Hunger, Ernährungsunsicherheit und Fehlernährung bekämpfen;
Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Fischerei produktiver und nachhaltiger gestalten;
Armut im ländlichen Raum bekämpfen;
integrative und effiziente Land- und Ernährungssysteme schaffen
Beständigkeit der Lebensgrundlagen bei Bedrohungen oder in Krisensituationen verbessern.
Im Jahr 2022 hat sich die FAO einen neuen strategischen Rahmen für den Zeitraum 2022–2031 gegeben, der die grundsätzliche Ausrichtung der Organisation festlegt.
FAO-Kommission für genetische Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft (CGRFA)
Die FAO-Kommission für genetische Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft (Commission on Genetic Resources for Food and Agriculture, CGRFA) ist das einzige ständige Gremium, in welchem Mitgliedstaaten Fragen zur Biodiversität in den Bereichen Ernährung und Landwirtschaft besprechen und verhandeln können. Sie verabschiedet Leitlinien und Aktionspläne zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der Biodiversität für Ernährung und Landwirtschaft sowie zur gerechten Aufteilung der daraus entstehenden Vorteile. Die Schweiz engagiert sich in der CGRFA, um die Rahmenbedingungen zum Schutz und der nachhaltigen Nutzung der Biodiversität mitzugestalten und somit zur Transformation der Ernährungssysteme zu mehr Nachhaltigkeit beizutragen.
Seit ihrer Einsetzung hat die Kommission weltweit Evaluationen des Zustandes genetischer Ressourcen von Wald, Pflanzen und Tieren durchgeführt, um anschliessend Aktionspläne zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung dieser genetischen Ressourcen zu entwickeln. So publizierte die CGRFA im Jahr 2019 ihren ersten Weltzustandsbericht zur Biodiversität für Ernährung und Landwirtschaft.