Veröffentlicht am 7. April 2025
Internationale Organisationen, Partnerschaften und Instrumente
Die Transformation von Ernährungssystemen geht alle an und erfordert eine gut koordinierte, internationale Aktion. Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) engagiert sich mit und bei zahlreichen Organisationen, um die Transformation der Ernährungssysteme hin zu mehr Nachhaltigkeit zu unterstützen. Auf diese Seite finden Sie mehr Informationen über die wichtigsten internationalen Organisationen, Partnerschaften und Instrumente, bei denen wir uns engagieren.

Organisationen
Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) arbeitet in verschiedenen Organisationen im Rahmen der Vereinten Nationen (UNO), der Welthandelsorganisation (WTO) und der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) mit.

CFS Logo — © Committee on World Food Security CFS Das Komitee für Welternährungssicherheit (Committee on World Food Security (CFS)) ist ein zwischenstaatliches Organ, das sich für eine Stärkung der Welternährungssicherheit und eine Verbesserung der Ernährung für alle einsetzt. Die Schweiz ist über die beiden zuständigen Bundesämter - das BLW und die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) - Mitglied des CFS. Die Schweiz beteiligt sich u.a. an der Finanzierung des High Level Panel of Experts for Food Security and Nutrition (HLPE-FSN) des CFS. Diese Expertengruppe stellt für das CFS detaillierte Analysen sowie Empfehlungen zusammen. Jedes Jahr werden mehrere politische Empfehlungen mit Bezug zu Ernährung und Landwirtschaft verhandelt, bei denen sich das BLW aktiv engagiert.Alle CFS-Produkte finden Sie auf der Webseite des CFS (auf English).

FAO Logo — © Food and Agriculture Organization of the United Nations FAO Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (Food and Agriculture Organization of the United Nations (FAO)) ist eine UNO-Sonderorganisation, die 1945 gegründet wurde. Ihr Sitz ist in Rom.Die FAO spielt eine zentrale Rolle bei der weltweiten Koordination, der technischen Unterstützung und der Vernetzung der Forschung im Bereich der Ernährungssicherheit, der Transformation der Ernährungssysteme und der nachhaltigen Nutzung und Verwaltung von natürlichen Ressourcen. Die Schweiz ist seit 1946 Mitglied der FAO. Sie hat Einsitz in mehreren FAO-Ausschüssen (z.B. im Ausschuss für Landwirtschaft, im Unterausschuss für die Viehwirtschaft oder in der Kommission für genetische Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft).

OECD Logo — © Organisation for Economic Co-operation and Development OECD Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD)) setzt sich für die Schaffung besserer politischer Grundlagen zur Erlangung eines besseren Lebens ein. Durch die enge Zusammenarbeit mit den Akteurinnen und Akteuren entlang der gesamten Wertschöpfungskette sorgt die OECD für einen Austausch von Wissen, Erfahrungen und bewährten Praktiken zwischen den Ländern, indem sie ein breites Spektrum an Beratungsunterlagen, Analysen, Instrumenten und Daten zur Verfügung stellt. Ziel: Die Landwirtschaft produktiver, nachhaltiger und resilienter machen.In der Schweiz ist das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) für die OECD zuständig. Das BLW vertritt die Schweiz innerhalb des Landwirtschaftsausschusses (COAG) und in dessen Arbeitsgruppen (Arbeitsgruppe Agrarpolitik und -märkte, Gemischte Arbeitsgruppe Landwirtschaft und Handel, Gemischte Arbeitsgruppe Landwirtschaft und Umwelt) sowie in technischen Gruppen (Saatgutregelung, Netzwerk zum illegalen Handel mit Pestiziden, Netzwerk für die Analyse der Lebensmittelkette). Ausserdem vertritt das BLW die Schweiz innerhalb der Arbeitsgruppe zur ländlichen Entwicklung.
Jährlich werden zwei richtungsweisende Berichte veröffentlicht:
- Der Bericht «Agricultural Policy Monitoring and Evaluation» dokumentiert und analysiert die Entwicklungen in der Agrarpolitik und liefert aktuelle Einschätzungen zur Agrarunterstützung (Unterstützung der Produzentinnen und Produzenten sowie der Konsumentinnen und Konsumenten) und zur Umweltleistung der Landwirtschaft.
- Der Bericht «OECD-FAO Agricultural Outlook» präsentiert mittelfristige Marktprognosen für nationale, regionale und internationale Agrarprodukte
Für weitere Informationen über die jüngsten Publikationen der OECD in den Bereichen Landwirtschaft und Ernährung besuchen Sie die OECD iLibrary (auf English).

WTO Logo — © World Trade Organization WTO Die WTO regelt und überwacht den grenzüberschreitenden Handel zwischen ihren Mitgliedern und schlichtet bei Handelskonflikten. Die internationale Organisation mit Sitz in Genf wurde 1995 nach siebenjährigen Verhandlungen innerhalb der sogenannten Uruguay-Runde gegründet. Sie ist der institutionelle Rahmen für das bereits seit 1948 bestehende Allgemeine Zoll- und Handelsabkommen (GATT). Neben dem GATT wurden zusätzliche Verträge über weitere Bereiche des internationalen Handels in die WTO integriert, darunter das Agrarabkommen.Die Organisation besteht zurzeit aus 166 Mitgliedsländern, die zusammen für rund 98 Prozent des Welthandels verantwortlich sind. Die Schweiz ist seit 1995 Mitglied der WTO.
Partnerschaften
Die Transformation hin zu nachhaltigen Ernährungssystemen braucht den Einbezug aller. Es handelt sich nicht nur um einen gesamtstaatlichen, sondern auch um einen gesamtgesellschaftlichen Ansatz. Deshalb spielen nebst den internationalen Organisationen auch sogenannte Multistakeholder Partnerschaften eine wichtige Rolle. Sie setzen sich zusammen aus Staaten und aus Akteurinnen und Akteure aus der Forschung, der Zivilgesellschaft und dem Privatsektor. Diese Vielfalt der Akteure steht auch im Mittelpunkt der ausserparlamentarischen Kommission, die unsere Arbeit über die Transformation der Ernährungssysteme auf internationaler Ebene mit eigenen Reflexionen begleitet.

AE Coalition Logo — © Agroecology Coalition Anlässlich des Welternährungsgipfels 2021 trat die Schweiz der Agroecology Coalition bei. Heute gehören der Koalition mehr als 50 Länder und 220 Organisationen an, darunter die EU, die Afrikanische Union, die FAO sowie eine Vielzahl von Partnerländern, mit denen die Schweiz entwicklungspolitisch zusammenarbeitet. Die Mitglieder verpflichten sich, die Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme durch Agrarökologie und ihren 13 Prinzipien zu fördern. Die Mitglieder tauschen sich gegenseitig aus. So lernen sie gemeinsam, wie Agrarökologie in der Praxis am besten funktioniert und wie erfolgreiche Ansätze verbreitet werden können.Die Koalition Veranstaltungen und Dialoge auf nationaler und internationaler Ebene. Sie fördert ein besseres Verständnis und mehr Sichtbarkeit von Agrarökologie. Der Beitritt zur Agrarökologie-Koalition bedeutet für die Schweiz, verstärkt auch ressortübergreifend die nationalen und internationalen Fragen der Agrarökologie zu bearbeiten und in die Agrarpolitik einfliessen zu lassen.

GASL Logo — © Globale Agenda für die nachhaltige Nutztierhaltung (GASL) Die Globale Agenda für die nachhaltige Nutztierhaltung (Global Agenda for Sustainable Livestock (GASL)) wurde 2011 ins Leben gerufen. Damals gab es auf globaler Ebene noch keinen Rahmen, in dem diskutiert werden konnte, wie der Nutztiersektor nachhaltiger gestaltet werden kann. GASL ist eine Multi-stakeholder Partnerschaft und eine anerkannte Plattform, um den Dialog zwischen verschiedenen Interessensvertretenden mit unterschiedlichen Ansätzen zu erleichtern. Dabei steht der Austausch von Strategien und bewährten Praktiken zur Förderung der Nachhaltigkeit im Nutztiersektor im Vordergrund. Die Schweiz ist seit dem Beginn von GASL Mitglied dieser Partnerschaft.
10YFP SFS Logo — © One Planet Network Das Sustainable Food Systems (SFS) Programme ist eine globale Multi-Stakeholder Partnerschaft mit dem Ziel, den Wandel hin zu nachhaltigeren Konsum- und Produktionsmustern entlang der gesamten Nahrungsmittelwertschöpfungskette zu beschleunigen. Die Schweiz ist ein Gründungsmitglied dieser Initiative, und das BLW stellt seit Oktober 2015 deren Co-Leitung sicher. Das SFS Programme ist Teil vom One Planet Network der Vereinten Nationen – ein Umsetzungsmechanismus für die Nachhaltigkeitsziele (SDGs) im Bereich nachhaltiger Konsum und Produktion.Das SFS Programme hat einen wichtigen Beitrag zum gemeinsamen Verständnis des Ernährungssystemansatzes geleistet und fördert dessen Umsetzung international durch Sensibilisierung für mehr Politikkohärenz und partizipative Gouvernanzformen sowie auf nationaler Ebene durch die Bereitstellung verschiedener Politikinstrumente. Weiter unterstützt das SFS Programme den Nachfolgeprozess des UN Ernährungssystemgipfels von 2021, insbesondere mit seiner Arbeitsgruppe «Support the Implementation of National Pathways for Food Systems Transformation». In Abständen von jeweils ca. zwei Jahren organisiert das SFS Programme seine Globalkonferenzen, als Dialogforen im Vorfeld internationaler Prozesse in Bereichen wie Ernährung, Klima und Biodiversität.

WASAG Logo — © Global Framework on Water Scarcity in Agriculture (WASAG) Der Globale Rahmen für Wasserknappheit in der Landwirtschaft (Global Framework on Water Scarcity in Agriculture (WASAG)) wurde 2016 im Kontext der damaligen UNFCCC Klimakonferenz in Marrakesch, Marokko gegründet. WASAG wurde entwickelt, um Schlüsselakteure aus der ganzen Welt und aus verschiedenen Sektoren zusammenzubringen, um die gemeinsame Herausforderung einer besseren Wassernutzung in der Landwirtschaft anzugehen und die Ernährungssicherheit für alle zu gewährleisten.Es handelt sich um eine Multi-stakeholder Partnerschaft mit dem Sitz des Sekretariates in der FAO. Die Partnerschaft setzt sich aus Regierungsbehörden, internationalen Organisationen, Forschungseinrichtungen, Interessengruppen und Berufs-/Mitgliedsorganisationen zusammen. WASAG fördert die Zusammenarbeit zwischen ihren Partnern bei der Entwicklung und Umsetzung von Politiken, Strategien und Programmen, um die Kapazitäten vor Ort für die Anpassung der Landwirtschaft an Wasserknappheit zu verbessern. Die Schweiz unterstützt WASAG seit 2019 und wird ab Oktober 2024 Einsitz im neuen Steuerungsausschuss der Partnerschaft nehmen.
Instrumente
Verschiedene internationale thematische Instrumente sind für die Land- und Ernährungswirtschaft von Bedeutung. Hier finden Sie die wichtigsten globalen Instrumente, in denen das BLW sich aktiv beteiligt.

IPPC Logo — © International Plant Protection Convention (IPPC) Das Internationale Pflanzenschutzübereinkommen (IPPC) ist ein zwischenstaatlicher Vertrag, der von mehr als 180 Ländern unterzeichnet wurde. Es zielt darauf ab, die Pflanzenressourcen der Welt vor der Ausbreitung und Einschleppung von Schädlingen zu schützen und einen sicheren Handel zu fördern. Das Übereinkommen hat Internationale Standards für Pflanzenschutzmassnahmen (ISPM) als wichtigstes Instrument zur Erreichung seiner Ziele eingeführt und ist damit die einzige globale Organisation, die Standards für den Pflanzenschutz setzt.Auf der Seite «Pflanzengesundheit» erfahren Sie mehr über die Gesundheit von Pflanzen in der Schweiz.

ITPGRFA Logo — © International Treaty for Plant Genetic Ressources for Agriculture (ITPGRFA) Der internationale Vertrag über pflanzengenetische Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft (International Treaty for Plant Genetic Ressources for Agriculture (ITPGRFA)) ist ein wichtiges Instrument zur Förderung der Vielfalt landwirtschaftlich genutzter Pflanzen. Diese wird gebraucht, um globale Herausforderungen in Bezug auf den Verlust der Bodenfruchtbarkeit, den Verlust der biologischen Vielfalt und den Klimawandel bewältigen zu können. Die Landwirtschaft und die Züchtung sind daher auf die Vielfalt der Nutzpflanzen angewiesen.Die Ziele des Vertrages sind die Erhaltung der pflanzengenetischen Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft, deren nachhaltige Nutzung sowie die Aufteilung der sich aus ihrer Nutzung ergebenden Vorteile. Die über 150 Mitgliedsländer fördern mit diesem bedeutenden Instrument die globale Ernährungssicherheit. Die Schweiz unterstützt die Erhaltung und Nutzung mit dem Nationale Aktionsplan zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der pflanzengenetischen Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft.

UPOV Logo — © Internationaler Verband zum Schutz von Pflanzenzüchtungen (UPOV) Der Internationale Verband zum Schutz von Pflanzenzüchtungen (UPOV) ist eine zwischenstaatliche Organisation mit Sitz in Genf. Die UPOV wurde durch das Internationale Übereinkommen zum Schutz von Pflanzenzüchtungen gegründet. Das Übereinkommen wurde 1961 in Paris angenommen und in den Jahren 1972, 1978 und 1991 überarbeitet. Aufgabe der UPOV ist es, ein wirksames Sortenschutzsystem bereitzustellen, um die Entwicklung neuer Pflanzensorten zum Nutzen der Gesellschaft zu fördern.Auf der Seite «Sortenschutz» erfahren Sie mehr über den Schutz verschiedener Sorten in der Schweiz.
Weiterführende Informationen
Schweizerisches nationales FAO-Komitee (CNS-FAO)
Committee on World Food Security (CFS)
High Level Panel of Experts (HLPE)
Food and Agriculture Organization of the United Nations (FAO)
Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD)
World Trade Organization (WTO)