Stärkung der Akteure

Bei der Transformation der Ernährungssysteme hin zu mehr Nachhaltigkeit spielen die Akteure und Akteurinnen im gesamten Ernährungssystem die zentrale Rolle. Es gilt den Zugang zu Wissen und zu Ressourcen fördern und die Mitbestimmung zu stärken, damit Ernährungssysteme ökonomische, ökologisch und sozial resilienter werden.

Die Schweiz setzt sich im internationalen Rahmen für eine Stärkung der Akteure ein, dabei wird ein Fokus auf die Jugend, die Rolle von verantwortliche Investitionen und Unternehmensführung, und die Berglandwirtschaft gelegt.

Junge Menschen verkörpern die Zukunft der Agrar- und Ernährungssystemen und spielen deshalb eine Schlüsselrolle für die Transformation hin zu nachhaltigen Ernährungssystemen. Jedoch besteht in der Landwirtschaft ein Graben zwischen den Generationen, denn das weltweite Durchschnittsalter der in diesem Sektor beschäftigten Personen beträgt 58 Jahre. Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) engagiert sich auf internationaler Ebene, indem es namentlich die Umsetzung der Grundsätze für verantwortungsvolle Investitionen in die Landwirtschaft und die Ernährung (CFS-RAI) unterstützt, mit dem Ziel, junge Menschen an der Landwirtschaft teilhaben zu lassen. Die Politikempfehlungen zur Förderung des Engagements und der Beschäftigung junger Menschen in Agrar- und Ernährungssystemen des CFS können auch für die Schweiz eine Orientierungshilfe sein.
 

Innovationspreis für nachhaltige Ernährung und Landwirtschaft:

Innovation spielt eine wichtige Rolle für die Zukunft der Agrar- und Ernährungssysteme. Angesichts dieser Bedeutung lancierten die Schweiz und die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) im Jahr 2018 einen internationalen Innovationspreis für nachhaltige Ernährung und Landwirtschaft. Der Preis zeichnet Innovationen aus, die junge Menschen befähigen, sich erfolgreich im Agrar- und Ernährungssystem zu engagieren und etablieren.

Verantwortungsvolle Investitionen und Unternehmensführung

Damit die ersten zwei Ziele der nachhaltigen Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDG), Hunger und Armut beenden, bis im Jahr 2030 erreicht werden können, müssen die Investitionen in die Landwirtschaft, insbesondere in ländlichen Gebieten, erheblich aufgestockt und die Ausübung der Sorgfaltspflicht durch die landwirtschaftlichen Wertschöpfungsketten gestärkt werden. Investitionen tragen nicht immer zur Verbesserung der Lebensbedingungen benachteiligter Bevölkerungsgruppen, zur Stärkung der landwirtschaftlichen Systeme oder zum Schutz der natürlichen Ressourcen bei. Die Wahrnehmung der Sorgfaltspflicht durch die Unternehmen entlang der landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette ermöglicht es, negative Auswirkungen ihrer Aktivitäten zu verhindern, abzuschwächen und zu bewältigen sowie ein integratives Wachstum zu fördern und so zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen.

Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) engagiert sich auf internationaler Ebene, indem es namentlich die Umsetzung der Grundsätze für verantwortungsvolle Investitionen in die Landwirtschaft und die Ernährung (CFS-RAI) und den OECD/FAO-Leitfaden für verantwortungsvolle landwirtschaftliche Lieferketten unterstützt. In Zusammenarbeit mit der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und dem schweizerischen nationalen FAO-Komitee (CNS-FAO) entwickelte das BLW ein Instrument für die strategische Planung, um Investitionen junger Agrarunternehmerinnen und -‍unternehmer in elf afrikanischen Ländern zu anzuregen und nachhaltig zu sichern, und veröffentlichte politische Empfehlungen, die auf den Erkenntnissen aus diesen elf afrikanischen Ländern basieren.   

Berglandwirtschaft

Förderung der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDG) und der nachhaltigen Entwicklung besonders gefährdeter Bergregionen zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Bevölkerung und des Umweltschutzes. Die Berglandwirtschaft beruht auf kleinen Betrieben und Familienbetrieben. Die Produktionssysteme sind an die lokalen Bedingungen angepasst und basieren traditionell auf nachhaltigen Ansätzen mit einem kleinen Fussabdruck, wie z. B. auf der Agrarökologie.

Die Schweiz ist Mitglied der Bergpartnerschaft (Mountain Partnership), einem freiwilligen Zusammenschluss der Vereinten Nationen mit 390 Mitgliedern. Die Bergpartnerschaft führt internationale Sensibilisierungskampagnen durch, fördert gemeinsame Projekte und vereinfacht den Wissensaustausch sowie den Kapazitätsaufbau.

Das Jahr 2022 wurde von den Vereinten Nationen zum Internationalen Jahr zur nachhaltigen Entwicklung der Berge erklärt.

Weiterführende Informationen

Letzte Änderung 24.10.2022

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Kontakt

Bundesamt für Landwirtschaft BLW
Fachbereich International und Ernährungssysteme

Schwarzenburgstrasse 165
3003 Bern
Tel.
+41 58 48 36613

Madeleine Kaufmann

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