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Veröffentlicht am 11. Dezember 2024

Rolle von Nährstoffen für Landwirtschaft und Umwelt

Nährstoffe wie Stickstoff und Phosphor sind essenziell für Menschen, Tiere und Pflanzen. In der Landwirtschaft ist eine ausreichende Nährstoffversorgung zentral für das Pflanzenwachstum oder die Gesundheit und Leistung von Nutzieren. Doch wenn Nährstoffverluste in die Umwelt kritischen Belastungsgrenzen der Ökosysteme überschreiten, treten negative Umweltwirkungen auf. Daher hat der Bund Verlustreduktionsziele und konkrete Massnahmen im Absenkpfad Nährstoffe beschlossen.

Über einem Feld mit Setzlingen ist jeweils der Name sowie die Strukturformel von Lachgas (N2O), Nitrat (NO3), Ammoniak (NH3) und Phosphat (PO4) abgebildet.

Rolle in der Landwirtschaft und negative Umweltwirkungen

Stickstoff und Phosphor sind Hauptnährstoffe für Pflanzen. In verschiedenen Formen spielen sie bei biochemischen Vorgängen eine wichtige Rolle, zum Beispiel beim Formen von Proteinen. Dass die Pflanzen genug von diesen Nährstoffen bekommen, ist wichtig für eine gute Ernte. Auch in der Fleisch- und Milchproduktion ist die Versorgung mit Stickstoff- und Phosphorverbindungen essenziell. Für beide Nährstoffe ist die Tragfähigkeit der Ökosysteme seit Jahrzehnten überschritten. Das bedeutet, dass Ökosystem diese Belastungen nicht aushalten, ohne sich irreversibel zu verändern. Die Umweltwirkungen und -ziele der verschiedenen Stickstoff- und Phosphorverbindungen werden auf diesen beiden Seiten «Stickstoff in der Landwirtschaft» und «Phosphor in der Landwirtschaft» erklärt.

Nährstoffbilanz der Schweizer Landwirtschaft

Wie viel Stickstoff und Phosphor in die Schweizer Landwirtschaft fliesst und sie wieder verlässt, wird mit der OSPAR-Methode bilanziert. Dabei rechnen Forschende von Agroscope jährlich eine Input-Output-Bilanz. Die nationale Nährstoffbilanz betrachtet die Schweizer Landwirtschaft als einen einzigen Betrieb. Als Input gilt alles, was von aussen in diesen "Betrieb" gelangt: Zum Beispiel die Mineraldünger und die importierten Futtermittel. Auf der Seite des Outputs wird die aus der Landwirtschaft weggeführte Stickstoffmenge in Form von pflanzlichen und tierischen Nahrungsmitteln aufsummiert. Der Bilanzsaldo, das heisst die Differenz zwischen Input und Output, ist meistens positiv (= Überschuss). Sie umfasst die Bodenvorratsänderung (Zu- bzw. Abnahme des Stickstoff- bzw. Phosphorgehaltes im Boden) sowie die gesamten Verluste (Ammoniakverflüchtigung, Denitrifikation, Auswaschung, Abschwemmung, Erosion etc.)

Absenkpfad Nährstoffe

Im Rahmen der parlamentarischen Initiative (PaIv) 19.475 hat das Parlament beschlossen, Reduktionsziele für Nährstoffverluste (Stickstoff und Phosphor) und konkrete Massnahmen einzuführen (Art. 6a LwG). Der Absenkpfad Nährstoffe soll die negativen Wirkungen von Nährstoffverlusten aus der Landwirtschaft auf die Umwelt begrenzen. Der Bundesrat hat die Ziele in Art. 10a der Verordnung über die Beurteilung der Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft (VBNL) konkretisiert. Bis 2030 soll die Schweizer Landwirtschaft folgende Ziele erreichen:

  • -15 % Stickstoffverluste
  • -20 % Phosphorverluste

Als Referenzperiode hat der Bundesrat die Jahre 2014 bis 2016 festgelegt. Die Überprüfung geschieht mit der OSPAR-Methode.

Mit dem Verordnungspaket zur Pa. Iv. 19.475 legt der Bund verschiedene Instrumente und Massnahmen zur Reduktion von Nährstoffverlusten fest.

Weiterführende Informationen

Weitere Themen

Vor einem Getreidefeld sind vier Ausschnitte von Bereichen aus der landwirtschaftlichen Produktion zu sehen, von denen Ammoniak, Nitrat und Lachgasemissionen ausgehen können: Der erste Ausschnitt zeigt Kühe beim Fressen im Stall; Ihre Exkremente führen zu Ammoniak- und Lachgasemissionen im Stall und bei der Güllelagerung. Der zweite Ausschnitt zeigt Mais als Futtermittel; Futtermittel sind der grösste Stickstoffinput in die Landwirtschaft. Der dritte Ausschnitt zeigt einen Traktor der mit Schleppschlauch Gülle ausbringt; Durch den Schleppschlauch emittiert weniger Ammoniak bei der Ausbringung. Der vierte Ausschnitt zeigt eine Reihe mit jungen Pflanzen; Im Pflanzenbau kommt es durch Auswaschung von Stickstoff aus dem Boden zu Nitratemissionen in Gewässer. Neben den Ausschnitten sind die Molekülformeln von Lachgas (N₂O), Ammoniak (NH₃) und Nitrat (NO₃) abgebildet.

11. Dezember 2024

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Stickstoff in der Landwirtschaft hat viele Gesichter. In Form von Protein ist er lebenswichtig in der Ernährung von Mensch und Tier. Er ist in vielen Düngern enthalten und ist essenziell für das Pflanzenwachstum. So nützlich der Stickstoff in der Landwirtschaft ist, so schädlich kann er sein, wenn er in Form von Ammoniak, Lachgas oder Nitrat in die Umwelt gelangt.

Vor einem Getreidefeld sind drei Ausschnitte von Bereichen aus der landwirtschaftlichen Produktion zu sehen, in denen Phophor eine Rolle spielt: Der erste Ausschnitt zeigt Kühe beim Fressen im Stall;  Der zweite Ausschnitt zeigt Mais als Futtermittel; Futtermittel sind Phosphorinput in die Landwirtschaft. Der dritte Ausschnitt zeigt einen Bodenquerschnitt; Im Pflanzenbau kommt es durch Auswaschung von Phosphor aus dem Boden zu Phosphatemissionen in Gewässer. Neben den Ausschnitten ist die Molekülformel von Phosphar (NO4) abgebildet

11. Dezember 2024

Phosphor in der Landwirtschaft

Phosphor (P) ist ein essenzieller Nährstoff für die Landwirtschaft. Ein Überangebot kann jedoch zu negativen Umweltwirkungen führen. Trotz deutlicher Fortschritte bei der Reduktion von P-Überschüssen seit 1990, stagniert der Rückgang seit 2000.

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