Rolle von Nährstoffen für Landwirtschaft und Umwelt
Nährstoffe wie Stickstoff und Phosphor sind essenziell für Menschen, Tiere und Pflanzen. In der Landwirtschaft ist eine ausreichende Nährstoffversorgung zentral für das Pflanzenwachstum oder die Gesundheit und Leistung von Nutzieren. Doch wenn Nährstoffverluste in die Umwelt kritischen Belastungsgrenzen der Ökosysteme überschreiten, treten negative Umweltwirkungen auf. Daher hat der Bund Verlustreduktionsziele und konkrete Massnahmen im Absenkpfad Nährstoffe beschlossen.

Rolle in der Landwirtschaft und negative Umweltwirkungen
Stickstoff und Phosphor sind Hauptnährstoffe für Pflanzen. In verschiedenen Formen spielen sie bei biochemischen Vorgängen eine wichtige Rolle, zum Beispiel beim Formen von Proteinen. Dass die Pflanzen genug von diesen Nährstoffen bekommen, ist wichtig für eine gute Ernte. Auch in der Fleisch- und Milchproduktion ist die Versorgung mit Stickstoff- und Phosphorverbindungen essenziell. Für beide Nährstoffe ist die Tragfähigkeit der Ökosysteme seit Jahrzehnten überschritten. Das bedeutet, dass Ökosystem diese Belastungen nicht aushalten, ohne sich irreversibel zu verändern. Die Umweltwirkungen und -ziele der verschiedenen Stickstoff- und Phosphorverbindungen werden auf diesen beiden Seiten «Stickstoff in der Landwirtschaft» und «Phosphor in der Landwirtschaft» erklärt.
Nährstoffbilanz der Schweizer Landwirtschaft
Wie viel Stickstoff und Phosphor in die Schweizer Landwirtschaft fliesst und sie wieder verlässt, wird mit der OSPAR-Methode bilanziert. Dabei rechnen Forschende von Agroscope jährlich eine Input-Output-Bilanz. Die nationale Nährstoffbilanz betrachtet die Schweizer Landwirtschaft als einen einzigen Betrieb. Als Input gilt alles, was von aussen in diesen "Betrieb" gelangt: Zum Beispiel die Mineraldünger und die importierten Futtermittel. Auf der Seite des Outputs wird die aus der Landwirtschaft weggeführte Stickstoffmenge in Form von pflanzlichen und tierischen Nahrungsmitteln aufsummiert. Der Bilanzsaldo, das heisst die Differenz zwischen Input und Output, ist meistens positiv (= Überschuss). Sie umfasst die Bodenvorratsänderung (Zu- bzw. Abnahme des Stickstoff- bzw. Phosphorgehaltes im Boden) sowie die gesamten Verluste (Ammoniakverflüchtigung, Denitrifikation, Auswaschung, Abschwemmung, Erosion etc.)
Absenkpfad Nährstoffe
Im Rahmen der parlamentarischen Initiative (PaIv) 19.475 hat das Parlament beschlossen, Reduktionsziele für Nährstoffverluste (Stickstoff und Phosphor) und konkrete Massnahmen einzuführen (Art. 6a LwG). Der Absenkpfad Nährstoffe soll die negativen Wirkungen von Nährstoffverlusten aus der Landwirtschaft auf die Umwelt begrenzen. Der Bundesrat hat die Ziele in Art. 10a der Verordnung über die Beurteilung der Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft (VBNL) konkretisiert. Bis 2030 soll die Schweizer Landwirtschaft folgende Ziele erreichen:
- -15 % Stickstoffverluste
- -20 % Phosphorverluste
Als Referenzperiode hat der Bundesrat die Jahre 2014 bis 2016 festgelegt. Die Überprüfung geschieht mit der OSPAR-Methode.
Mit dem Verordnungspaket zur Pa. Iv. 19.475 legt der Bund verschiedene Instrumente und Massnahmen zur Reduktion von Nährstoffverlusten fest.
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Stickstoff in der Landwirtschaft
Stickstoff in der Landwirtschaft hat viele Gesichter. In Form von Protein ist er lebenswichtig in der Ernährung von Mensch und Tier. Er ist in vielen Düngern enthalten und ist essenziell für das Pflanzenwachstum. So nützlich der Stickstoff in der Landwirtschaft ist, so schädlich kann er sein, wenn er in Form von Ammoniak, Lachgas oder Nitrat in die Umwelt gelangt.

Phosphor in der Landwirtschaft
Phosphor (P) ist ein essenzieller Nährstoff für die Landwirtschaft. Ein Überangebot kann jedoch zu negativen Umweltwirkungen führen. Trotz deutlicher Fortschritte bei der Reduktion von P-Überschüssen seit 1990, stagniert der Rückgang seit 2000.

Zielvereinbarungen zum Absenkpfad Nährstoffverluste
Der Agrarsektor engagiert sich durch Zielvereinbarungen mit dem Bund, Massnahmen zur Umsetzung des Absenkpfads bei Nährstoffverlusten zu ergreifen.