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Veröffentlicht am 16. Dezember 2024

Landwirtschaft im Klimawandel

Beim Herstellen, Verarbeiten und Essen von Lebensmitteln entstehen Gase. Diese Gase machen den Treibhauseffekt stärker. Das führt dazu, dass die Erde heisser wird. Besonders die Landwirtschaft hat darunter zu leiden. Auch das gesamte Ernährungssystem ist betroffen. Es ist eine Veränderung nötig.

Aufziehende Wolken über einer Agrarlandschaft. Die Landwirtschaft ist stark vom Klimawandel betroffen

In der Herstellung von Lebensmitteln entweichen schädliche Gase in bedeutender Menge

Die wichtigsten Treibhausgase sind Methan, Lachgas und CO2. Methan kommt vor allem von Rindern und der Lagerung von Gülle und Mist. Lachgas entsteht hauptsächlich durch den Abbau von Düngerresten auf den Feldern. CO2 wird beim Einsatz von Maschinen und dem Beheizen von Gewächshäusern und Ställen ausgestossen. Es wird auch aus Böden freigesetzt, vor allem von trockengelegten Mooren.

Die Landwirtschaft verursacht jedes Jahr über 7 Millionen Tonnen Treibhausgase. Das sind ungefähr 16% der Emissionen der Schweiz. Die meisten schädlichen Gase sind in den letzten Jahren etwas weniger geworden. Eine Ausnahme ist der Kohlenstoff aus den Böden. Er verändert sich sehr stark, je nach Wetter. In letzter Zeit geht mehr Kohlenstoff aus den Böden in die Luft.

Die Nachfrage nach Lebensmitteln in der Schweiz führt weltweit zu knapp 15 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten. Das ist etwa ein Fünftel vom gesamten Treibhausgas-Fussabdruck der Haushalte.

Der Klimawandel ist im Gang und erschwert die Produktion von Lebensmitteln zunehmend

Wegen der vielen Treibhausgase in der Luft verändert sich das Klima überall auf der Welt, besonders in der Schweiz. Es wird wärmer, das Meer steigt und die Gletscher schmelzen. Es gibt weniger Schnee und der Boden, der immer gefroren war, taut auf. Die Natur gerät durcheinander. Wenn wir weiter viel CO2, Lachgas und Methan ausstossen, werden die Probleme grösser. In der Schweiz gibt es dann mehr Hitzetage, stärkeren Regen, trockenere Sommer und schneeärmere Winter.

Das Schema zeigt eine Kreislinie mit einem Kreis in dem «Klimatischer Einfluss» steht auf zwölf Uhr, einer Erde auf drei Uhr und der Schweiz auf sechs Uhr. Entlang der Kreislinie befinden sich fünf Symbole auf der linken Seite, welche den direkten klimatischen Einfluss auf die Schweiz darstellen. Zwei Symbole befinden sich unten rechts und stehen für die indirekten Auswirkungen von der Erde auf die Schweiz. Die Symbole sind beschriftet. Das oberste Symbol auf der linken Seite zeigt einen Setzling, daneben steht: Je nach Höhenlage und Grad der Erwärmung längere Vegetationsperiode um +25 bis +40 Tage». Das Symbol darunter zeigt eine Sonne. Dazu steht: «Längere zusammenhängende Trockenperioden (+1 bis +8 Tage)». Neben dem nächsten Symbol, einer Wolke mit Regentropfen, steht: «Zunahme der Intensität von Starkniederschlägen um 10 %». Das nächste Symbol ist ein Thermometer. Dazu ist geschrieben: «In tiefen Lagen kritische Hitze an +10 (Norden) bis +20 (Süden) Tagen». Im untersten Symbol ist ein Käfer abgebildet. Der Text dazu: «Weitere Verbreitung von Krankheitserregern und Schädlingen und erhöhtes Risiko einer zusätzlichen Generation von Schädlingen, vor allem im Süden und in tiefen Lagen». Das obere Symbol auf der rechten Seite zeigt eine Kreislinie mit «24/7». Dazu der Text: «Veränderung von Verfügbarkeit, Qualität und Preis von Nahrungsmitteln und Vorleistungen». Das untere Symbol stellt eine Uhr dar und daneben heisst es: «Lieferverzögerungen (Unterbruch Transportroute) und Versorgungsengpässe (Ernteeinbussen und Exportstopps)».

Hitze und Dürren machen Tieren und Pflanzen das Leben schwer. Der fehlende Schnee und das fehlende Eis bedeuten, dass weniger Wasser für die Bewässerung zur Verfügung steht. Andererseits kann starker Regen den Boden wegspülen. Höhere Temperaturen führen dazu, dass schädliche Insekten sich schneller vermehren und ausbreiten. Dadurch leiden die Pflanzen mehr unter Schädlingsbefall. Es kann häufiger zu Ernteausfällen kommen – sowohl in einzelnen Regionen als auch weltweit. Das macht es zunehmend schwieriger, die Bevölkerung mit Lebensmitteln zu versorgen.

Das Ernährungssystem klimafreundlicher und resilienter machen

Mehr Hülsenfrüchte und weniger Fleisch essen ist gesünder. In der Landwirtschaft heisst das: Weniger Tiere halten und weniger Futter aus anderen Ländern kaufen. Dafür können auf dem Acker mehr Lebensmittel angebaut werden. So entstehen weniger Gase, die das Klima belasten. Es gibt noch andere Dinge, die helfen: Dünger sparsam verwenden, den Kohlenstoff im Boden erhalten und auf erneuerbare Energie setzen. Einige Bäuerinnen und Bauern machen das bereits. Auch Supermärkte und Verbraucherinnen und Verbraucher passen sich an.

Mit klugen Handlungen kann die Land- und Ernährungswirtschaft auch besser mit dem Klimawandel umgehen:

  • Robuste Tiere und Pflanzen kommen besser mit dem veränderten Klima klar
  • Gesunde Böden, Hecken und Bäume helfen, Wasser zu speichern
  • Laufkäfer, Schlupfwespen und Co. halten schädliche Insekten in Schach
  • Vielfalt, Vorräte und Versicherungen verringern Risiken und Verluste
  • Solidarität und Zusammenarbeit zwischen den Menschen, die Lebensmittel herstellen, verarbeiten und kaufen, bringen Sicherheit

Informationen zum Klima von heute und morgen helfen bei der Planung.

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Das Titelbild der Klimastrategie Landwirtschaft und Ernährung zeigt einen Teller auf einem Holztisch auf dem ein miniatur Landwirtschaftssystem abgebildet. Es soll symbolisiert die Verbindung zwischen Landwirtschaft und Ernährung. Auf beiden Seiten des Tellers befinden sich eine Gabel und ein Messer. Der obere Teil des Tellers zeigt eine Landschaft mit einem Baum, einer grasenden Kuh, einem Bach, verschiedenen Feldfrüchten. Im Hintergrund der Himmel der zur Hälfte Sonnenschein und zur anderen Hälfte Gewitter zeigt, was das Klima repräsentiert. Die untere Hälfte des Tellers zeigt unterirdische Elemente wie Erde, Wurzeln, Karotten, Kartoffeln und einen Regenwurm.

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Die Klimastrategie Landwirtschaft und Ernährung 2050 zielt darauf ab, das Ernährungssystem an den Klimawandel anzupassen und dessen Emissionen zu senken. Sie bildet die Grundlage, um das Ernährungssystem nachhaltig auszurichten und damit die Ernährungssicherheit umfassend zu stärken.