Landwirtschaft im Klimawandel
Beim Herstellen, Verarbeiten und Essen von Lebensmitteln entstehen Gase. Diese Gase machen den Treibhauseffekt stärker. Das führt dazu, dass die Erde heisser wird. Besonders die Landwirtschaft hat darunter zu leiden. Auch das gesamte Ernährungssystem ist betroffen. Es ist eine Veränderung nötig.

In der Herstellung von Lebensmitteln entweichen schädliche Gase in bedeutender Menge
Die wichtigsten Treibhausgase sind Methan, Lachgas und CO2. Methan kommt vor allem von Rindern und der Lagerung von Gülle und Mist. Lachgas entsteht hauptsächlich durch den Abbau von Düngerresten auf den Feldern. CO2 wird beim Einsatz von Maschinen und dem Beheizen von Gewächshäusern und Ställen ausgestossen. Es wird auch aus Böden freigesetzt, vor allem von trockengelegten Mooren.
Die Landwirtschaft verursacht jedes Jahr über 7 Millionen Tonnen Treibhausgase. Das sind ungefähr 16% der Emissionen der Schweiz. Die meisten schädlichen Gase sind in den letzten Jahren etwas weniger geworden. Eine Ausnahme ist der Kohlenstoff aus den Böden. Er verändert sich sehr stark, je nach Wetter. In letzter Zeit geht mehr Kohlenstoff aus den Böden in die Luft.
Die Nachfrage nach Lebensmitteln in der Schweiz führt weltweit zu knapp 15 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten. Das ist etwa ein Fünftel vom gesamten Treibhausgas-Fussabdruck der Haushalte.
Der Klimawandel ist im Gang und erschwert die Produktion von Lebensmitteln zunehmend
Wegen der vielen Treibhausgase in der Luft verändert sich das Klima überall auf der Welt, besonders in der Schweiz. Es wird wärmer, das Meer steigt und die Gletscher schmelzen. Es gibt weniger Schnee und der Boden, der immer gefroren war, taut auf. Die Natur gerät durcheinander. Wenn wir weiter viel CO2, Lachgas und Methan ausstossen, werden die Probleme grösser. In der Schweiz gibt es dann mehr Hitzetage, stärkeren Regen, trockenere Sommer und schneeärmere Winter.

Hitze und Dürren machen Tieren und Pflanzen das Leben schwer. Der fehlende Schnee und das fehlende Eis bedeuten, dass weniger Wasser für die Bewässerung zur Verfügung steht. Andererseits kann starker Regen den Boden wegspülen. Höhere Temperaturen führen dazu, dass schädliche Insekten sich schneller vermehren und ausbreiten. Dadurch leiden die Pflanzen mehr unter Schädlingsbefall. Es kann häufiger zu Ernteausfällen kommen – sowohl in einzelnen Regionen als auch weltweit. Das macht es zunehmend schwieriger, die Bevölkerung mit Lebensmitteln zu versorgen.
Das Ernährungssystem klimafreundlicher und resilienter machen
Mehr Hülsenfrüchte und weniger Fleisch essen ist gesünder. In der Landwirtschaft heisst das: Weniger Tiere halten und weniger Futter aus anderen Ländern kaufen. Dafür können auf dem Acker mehr Lebensmittel angebaut werden. So entstehen weniger Gase, die das Klima belasten. Es gibt noch andere Dinge, die helfen: Dünger sparsam verwenden, den Kohlenstoff im Boden erhalten und auf erneuerbare Energie setzen. Einige Bäuerinnen und Bauern machen das bereits. Auch Supermärkte und Verbraucherinnen und Verbraucher passen sich an.
Mit klugen Handlungen kann die Land- und Ernährungswirtschaft auch besser mit dem Klimawandel umgehen:
- Robuste Tiere und Pflanzen kommen besser mit dem veränderten Klima klar
- Gesunde Böden, Hecken und Bäume helfen, Wasser zu speichern
- Laufkäfer, Schlupfwespen und Co. halten schädliche Insekten in Schach
- Vielfalt, Vorräte und Versicherungen verringern Risiken und Verluste
- Solidarität und Zusammenarbeit zwischen den Menschen, die Lebensmittel herstellen, verarbeiten und kaufen, bringen Sicherheit
Informationen zum Klima von heute und morgen helfen bei der Planung.
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Klimastrategie Landwirtschaft und Ernährung 2050
Die Klimastrategie Landwirtschaft und Ernährung 2050 zielt darauf ab, das Ernährungssystem an den Klimawandel anzupassen und dessen Emissionen zu senken. Sie bildet die Grundlage, um das Ernährungssystem nachhaltig auszurichten und damit die Ernährungssicherheit umfassend zu stärken.