Schutz und nachhaltige Nutzung der Agrarökosysteme

Die Wichtigkeit von Agrarökologie und Biodiversität

Degradierte Böden, Wasserknappheit und eine weltweite Abnahme der Biodiversität sind einige der grossen Probleme, mit welchen die heutigen Ernährungssysteme zu kämpfen haben. Dazu kommt der Klimawandel, dessen Auswirkungen vielerorts bereits dramatisch sind, und dessen zukünftige Auswirkungen antizipiert werden müssen. Die Landwirtschaft ist einerseits Teil des Problems  - durch Übernutzung der natürlichen Ressourcen, durch exzessiven Düngemittelgebrauch - aber sie ist auch Teil der Lösung. Mit nachhaltigen Ansätzen, wie der Agrarökologie, können die natürlichen Ressourcen nachhaltig genutzt und die Agrarökosysteme geschützt werden, so dass auch zukünftige Generationen Landwirtschaft betreiben können.

Die Schweiz setzt sich deshalb im internationalen Rahmen für den Schutz und die nachhaltige Nutzung der Agrarökosysteme ein. Dabei sind insbesondere die Bereiche Biodiversität, Boden, Wasser und das Klima von grosser Wichtigkeit.

Biodiversität Die Erhaltung der Biodiversität ist für die Ernährungssysteme von zentraler Bedeutung. Dank der biologischen Vielfalt der Tier- und Pflanzenwelt und der Ökosysteme profitieren wir von zahlreichen Ökosystemleistungen wie der Bestäubung, der Wasser- und Klimaregulierung, dem Schutz vor Erosion, Trockenheit, Überschwemmungen und Waldbränden, von Inputs und der Regulierung des Nährstoffkreislaufs sowie der Regulierung von Krankheiten und Schädlingen. Die Ernährungssysteme haben grossen Einfluss auf den Zustand der und sind sowohl Teil des Problems wie auch Teil der Lösung. Die nachhaltige Landwirtschaft trägt dazu bei, die Biodiversität und die Ökosysteme samt ihren Leistungen zu erhalten und damit die Nahrungsmittel- und Ernährungssicherheit zu gewährleisten. Die Schweiz engagiert sich im Rahmen des Übereinkommen über die biologische Vielfalt (Convention on Biological Diversity, CBD), der internationale Vertrag über pflanzengenetische Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft (ITPGRFA), der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und der FAO-Kommission für genetische Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft (CGRFA) für den Erhalt und die nachhaltige Nutzung der Biodiversität für Landwirtschaft und Ernährung.
Klima

Das Ernährungssystem inkl. Landwirtschaft sind Mitverursacherinnen des Klimawandels und gleichzeitig hochgradig abhängig von einem gesunden Klima. Zur Minderung des negativen Einflusses auf das Klima und zur Anpassung an den Klimawandel braucht es deshalb Veränderungen im gesamten Ernährungssystem hin zu mehr Nachhaltigkeit. Die Schweiz setzt sich deshalb international im Rahmen der United Nations Framework Convention on Climate Change (UNFCCC) Prozesse und von Multi-Stakeholder Partnerschaften wie der Global Research Alliance on Agricultural Greenhouse Gases (GRA) entsprechend ein.

Wasserverfügbarkeit und -Qualität Das Nachhaltigkeitsziel SDG 6 verlangt nach der Steigerung der Wasserverfügbarkeit und der Wasserqualität bis 2030. Ca. 70% der globalen Süsswasserentnahmen entfallen auf die Landwirtschaft. Zudem, trägt sie durch den Einsatz von z.B. Dünge- und Pflanzenschutzmitteln zur Wasserverschmutzung bei. Gleichzeitig sind die Landwirtschaft und damit auch das Ernährungssystem hochgradig abhängig von der Verfügbarkeit und der Qualität von Wasser für die Produktion, die Verarbeitung und den Verzehr von gesunden Lebensmitteln. Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) setzt sich auf internationaler Ebene und im Rahmen von Globalen Rahmenwerk zu Wasserknappheit in der Landwirtschaft (WASAG) sowie der Swiss Water Partnership (SWP) für die nachhaltige Nutzung von Wasser zu Gunsten eines nachhaltigen Ernährungssystems ein.
Boden Damit die Ernährungssicherheit gewährleistet werden kann, muss der Umgang mit den Böden als begrenzte Ressource weltweit verbessert werden. Nur gesunde und produktive Böden können die globale Ernährungssicherheit gewährleisten und die übrigen zentralen Ökosystemleistungen unterstützen. Die Schweiz setzt sich in der Global Soil Partnership (GSP) für diese Ziele ein.

Weiterführende Informationen

Letzte Änderung 12.10.2022

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Kontakt

Bundesamt für Landwirtschaft BLW
Fachbereich Internationales und Ernährungssysteme

Schwarzenburgstrasse 165
3003 Bern
Tel.
+41 58 4618866

Laura Sommer

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